Die Wirtschaftsweisen kopierten und kürzten:
Banken leihen sich 500 Milliarden Euro von EZB
Es ist eine der bisher drastischsten Maßnahmen gegen die Krise: Die Europäische Zentralbank (EZB) hat gestern fast 500 Milliarden Euro in den europäischen Bankensektor gespült. 523 Geschäftsbanken machten in großem Stil von dem neuen Angebot der Notenbank Gebrauch, sich über eine Laufzeit von drei Jahren günstig zum Zinssatz von einem Prozent mit Geld zu versorgen. Noch nie wurde in der Eurozone so viel Geld für so lange Zeit für so wenig Zinsen verliehen. Dafür müssen die Banken zwar Sicherheiten hinterlegen, teilweise können sie dafür jedoch Papiere nutzen, die sonst kaum einer am Markt haben will.
Haben Sie verstanden, was da passiert ist und vor allem, warum es passiert ist? Wenn nicht, finden Sie im bösenbösen Internet Hintergrund in Fülle, z.B.:
Was tun mit 489 Milliarden Euro zu einem Prozent Zins?
Leider keine SatireVor wenigen Tagen wurde hier auf Telepolis in dem vielbeachteten Artikel Geld aus dem Nichts von Paul Schreyer die Schöpfung des Geldes aus dem Nichts erklärt. Am Ende wurde gefordert, Geldschöpfung gehöre nicht in gierige private, sondern in weise öffentliche Hände. Staatsknete als cleanes public good? ...
Oder:
489,2 Mrd. Euro für Europas Banken – die Industriepolitik der EZB
Konzertierte Notenbankenaktion am 15. September, weil Europas Banken die Dollars knapp wurden (1) – konzertierte Notenbankenaktion am 30. November, zwecks Überwindung der Dollarknappheit europäischer Banken (2) – 489,2 Mrd. Euro EZB-3-Jahres-Tender zum Zinssatz von einem Prozent für drei Jahre für europäischen Banken am 21. Dezember, weil Europas Banken im ersten Quartal 2012 insgesamt 220 Mrd. Euro an den Kapitalmärkten neu aufnehmen müssen, die sie dort aber wegen des Vertrauensverlustes schwerlich bekommen werden (3).Dies ist ein in Kurzform erzähltes Märchen, es heißt: „Liquidität hilft über Vertrauensverlust im Bankensektor hinweg – denn die Zeit heilt alle Wunden“. ...
Die Europäische Zentralbank (EZB) unternahm alle diese Schritte, weil die Banken sich untereinander nicht mehr vertrauen bzw. kein Geld mehr leihen. Mit dem 3-Jahres-Tender will sie den Banken zudem auch Planungssicherheit geben sowie einer Kreditklemme, die eine neue Wirtschaftskrise auslösen könnte, vorbeugen. Es wird geschätzt, dass sich die Liquiditätshilfen der EZB für Europas Banken mittlerweile auf insgesamt 750 Mrd. Euro belaufen. (4)Seit der Lehman-Pleite wird über die Gefahr geredet, die von Großbanken für ganze Volkswirtschaften ausgeht – weil deren Bilanzsumme an das Bruttoinlandsprodukt einiger Industriestaaten heranreicht oder es nicht selten sogar übersteigt. Daran und an dem mangelhaften Risikobewusstsein der Banker hat sich nicht nur nichts geändert. Die Risiken sind – ebenso wie einige Großbanken durch Übernahmen – noch größer geworden. ...
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