13. Dezember 2011

"Der große Verlierer der vergangen Woche ist die Lokalzeitung"

Ich hatte über den Krawall- oder Pseudojournalismus der Greifswalder Redaktion eingetragen. Mitunter wurde ich kritisiert wegen des Tones, den ich in solchen und anderen Fällen anschlage. Dabei ist jeder dieser Einträge ein freundlicher Akt. Zum Vergleich dieser Eintrag des Fleischervorstadtbloggers, der seine Sachkunde daraus schöpft, dabei gewesen zu sein.
Einige Auszüge:
... Der große Verlierer der vergangen Woche ist traurigerweise die Lokalzeitung, die gleich zwei Themen zur rechtsextremen Problematik versemmelte. Aufregungen und Skandale sind die essentiellen Wesenszüge des Lokalteils, seit Redaktionsleiter Fischer seine Vision eines zeitgemäßen Action-Journalismus zu verwirklichen sucht. ...
wie sich der Redakteur eine linke Demonstration vorstellt: als Event, in dessen Vordergrund die eingesetzten Polizeikräfte stehen, die “den Demonstrationszug vor Übergriffen zwischen Links- und Rechtsextremisten absichern” sollen. ... 
das Resümee der Zeitung ... : “Polizei nimmt vier linke Randalierer fest”. Das ist die Kernaussage, die vom Sonnabend bleibt. Und wie sahen die Demonstranten aus? “Die meisten von ihnen schwarz gekleidet, zum Teil vermummt, mit Bannern, auf denen wütende Sprüche standen”. Die zufriedene Bilanz der Polizei blieb außen vor. Hervorhebung von mir
Dabei lobte Fischer nur eine Spalte weiter die hiesige Zivilgesellschaft und malt gleichzeitig an seiner eigenen schwarz-weißen Welt weiter:
“In Greifswald sind am Wochenende nicht nur linksautonome Demonstranten aus Berlin und Hamburg, sondern auch junge Menschen aus Vorpommern gegen Rechts auf die Straße gegangen. Nicht im schwarzen, sondern im bunten Block. Sie wollen nicht hinnehmen, dass rechtsextremes Gehabe zur Normalität wird. In keiner anderen Stadt im Nordosten zeigen die Menschen so entschieden Gesicht gegen Rechts wie in Greifswald.Deshalb sammeln wir im Rahmen unserer OZ-Weihnachtsaktion für die Kunstwerkstätten, die einen Teil dieser gelebten Zivilgesellschaft hinaus in den Landkreis tragen.”
Dass der gleiche Chefredakteur sich und die von ihm verantwortete Lokalzeitung hier einzureihen versucht, ist angesichts seines reißerischen Umgangs mit dem Thema eine Schande. Pfui Teufel, Herr Fischer! ... 
Der Fleischervorstadtblogger ist ein guter Beobachter und hat Recht. Lesen Sie dessen Eintrag und vergessen Sie, was die OZ Ihnen verkaufte, wenn Sie an Ihrem OZ-Abo hängen und zugleich gut informiert sein möchten.

4 Kommentare:

  1. Anonym13.12.11

    Ich schenke dem Benjamin gedanklich die
    "Brille V-Mann".
    Zu sehen bei Kopperschlaeger, zu finden in der Blogliste bei ad sinistram unter den älteren Beiträgen.
    Der Blog wirkt in dieser kranken Welt aufmunternd.

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  2. Anonym13.12.11

    182 Todesopfer seit 1990 durch rechte Gewalt.

    Schweigen-ein Text von Mukadder Bauer mit der Verlinkung zu den einzelnen 182 Namen zu *scharf links* und einer Erläuterung zur Ermordung durch ....Unmenschen vielleicht?
    Quelle: Kopperschlaeger

    Wieviel Todesopfer hat die OZ seit 1990 durch linke Gewalt gezählt?

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  3. "Wieviel Todesopfer hat die OZ seit 1990 durch linke Gewalt gezählt?"

    Die OZ und die Mathematik, das ist auch so ein Thema.

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  4. Anonym14.12.11

    In der Presse werden ja oft Betitelungen genutzt, die widerwärtiger nicht sein können, wie zum Beispiel:*Dönermorde*
    Es wurden keine Döner ermordet, sondern Menschen.

    Jutta Ditfurth empörte sich Mitte November über Äusserungen von Stefan von Wangenheim zu dem Hausverkauf von Adam Becker (Jude):
    Er sagte, das Haus habe früher einem Juden gehört, der dann *die Gunst der Stunde genutzt*
    und das Haus verkauft habe, um seine Flucht aus Deutschland zu bezahlen.

    Ignoriert wurden die Zustände:
    Die den Massenmord vorbereitende Hetze gegen alle jüdischen Deutschen und jüdischen Europäer begann ja nicht erst im März 1933, als auf Massenkundgebungen der NSDAP behauptet wurde, der Jude habe es gewagt, dem deutschen Volke den Krieg zu erklären. Am 1. April 1933 gab es in ganz Deutschland gewalttätige Boykottaktionen gegen jüdische Geschäfte, Büros, Arztpraxen. Die Botschaft war klar. Viele Juden begannen, ihre Flucht zu organisieren. Auch Adam Becker.
    *Günstig* war die Stunde für ihre späteren Mörder.

    In einigen Zeitschriften wurde Wangenheim als Opfer dargestellt.
    Jutta Ditfurt hingegen von Abgeordneten der CDU, FDP und Grünen mit gröhlendem Gelächter für ihren Vorwurf gegen Wangenheim bestraft.

    lesenswerte Artikel, offene Briefe u.a. von Jutta Ditfurt unter
    www.oekolinx-arl.de

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