Noch ein wenig Aufklärung, die die OZ nicht will und auch nicht leisten kann:
Wem hilft die Griechenland-Hilfe?
Nur ein Fünftel bleibt für griechischen Staatshaushalt übrig
Begrifflichkeiten tragen bisweilen mehr zur Vernebelung als zur Aufklärung bei. Der wohlklingende Begriff der Hilfezahlung suggeriert etwa den Transfer von einem (solidarischen) Spender zu einem (dankbaren) Empfänger. Dass dem nicht immer so sein muss, verdeutlicht die Hilfe an Griechenland. So zeigt eine Überschlagsrechnung der auf Kreditmärkte spezialisierten Beratungsfirma TFMA, dass von der in den kommenden Wochen in Athen erwarteten Hilfszahlung von 8 Mrd. € wohl der kleinste Teil in Griechenland bleiben dürfte. ...
Wer nur die OZ liest wird staunen, wem er mit seinen Steuern hilft:
Die Rechnung ist zwar arg vereinfacht und unterstellt bei den Laufzeiten der Anleihen nur Durchschnittswerte. Die Grössenordnung verdeutlicht aber, weshalb der Aufschrei ausserhalb Griechenlands stets besonders laut ist, wenn Athen wieder einmal am Sinn der ausländischen «Solidarität» zweifelt. Längst kommt nämlich die von den Steuerzahlern der Geberländer finanzierte Hilfe grösstenteils den Finanzhäusern dieser Geberländer zugute.
Und siehe da, im Gegensatz zur OZ beantwortet die NZZ die Frage aus der Schlagzeile.
Wie verkommen sind unsere Medien?
AntwortenLöschenIch beginne mit einem Zitat:
„Der tagesaktuelle deutsche Wirtschaftsjournalismus stand dem globalen Finanzmarkt gegenüber wie ein ergrauter Stadtarchivar dem ersten Computer mit einer Mischung aus Ignoranz und Bewunderung, ohne Wissen, wie er funktioniert, ohne Ahnung von den folgenreichen Zusammenhängen, die sich aufbauen; im Zweifel schloss man sich der vorherrschenden Meinung an. Die weltweite Krise des Finanzmarktes, die globale Krise der Großen Spekulation, löste auch eine Krise des Wirtschaftsjournalismus aus“.
http://www.nachdenkseiten.de/?p=11313