12. November 2011

Durcheinander

Es gab eine Zeit, in der OZ-Redakteure hemmungslos Tatverdächtige als Täter vorverurteilten oder erfanden oder sogar einen Mörder erfanden, obwohl die Ermordete lebt.
Das Durcheinander setzt sich fort, heute in der Usedom-Ausgabe, in einem Artikel, den der Lokalchef als Autor zeichnete und in dem der Polizeisprecher die Polizei über den bildlichen grünen Klee loben durfte, was ohne Nachfrage zu einer dieser kritischen Hochwertleistungen der OZ wurde:
Die Verdächtigen räumten den Diebstahl ein.
Wenn das so war, dürfen sie laut Pressekodex als Täter bezeichnet werden, nicht mehr nur als verdächtig. Juristisch bleiben sie Tatverdächtige, bis das Urteil gesprochen wurde.

Die Schlagzeile:
Polizeisprecher versichert Bürgern: Hinweise helfen
Das ist Blabla, an Trivialität schwer zu überbieten.

Der 2. Satz:
Die Beamten erhielten gerade auf der Insel täglich mindestens ein halbes Dutzend Hinweise durch aufmerksame Bürger ... „denen wir nach Maßgabe unserer Möglichkeiten auch nachgehen“. ...
Es wird also nicht allen Hinweisen nachgegangen. Wie viele helfende Hinweise unbearbeitet bleiben, wonach entschieden wird, was bearbeitet wird und also hilft und was nicht - keine Nachfrage.
Am vergangenen Montag sei es hingegen sogar gelungen, zwei Polen beim Schrottklau zu ertappen ...
Welche Rolle die Nationalität der Gestellten für den Diebstahl spielt, erschloss sich mir nicht. Wären es Deutsche gewesen, hätte dann im Blatt gestanden: zwei Deutsche beim Schrottklau? Dazu der Pressekodex:
Niemand darf wegen seines Geschlechts, einer Behinderung oder seiner Zugehörigkeit zu einer ethnischen, religiösen, sozialen oder nationalen Gruppe diskriminiert werden.
Richtlinie 12.1 - Berichterstattung über Straftaten
In der Berichterstattung über Straftaten wird die Zugehörigkeit der Verdächtigen oder Täter zu religiösen, ethnischen oder anderen Minderheiten nur dann erwähnt, wenn für das Verständnis des berichteten Vorgangs ein begründbarer Sachbezug besteht.
Besonders ist zu beachten, dass die Erwähnung Vorurteile gegenüber  Minderheiten schüren könnte.

2 Kommentare:

  1. Anonym14.11.11

    Nachrichten heißen deswegen Nachrichten, weil vor der Verbreitung an ihnen kräftig nachgerichtet wird!

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  2. Anonym14.11.11

    Niemand darf wegen seines Geschlechts....nationalen Gruppe diskriminiert werden. Aber nicht doch..., aber etwas anderes durften sogar angesehene amerikanische Humangenetiker für die AEC mit den Yanomami-Indianern anstellen.
    Schon mal was von - Darkness in El Dorado - oder Berichte wie - Tödliche Genforschung an Menschen - gelesen oder gehört oder von CIA-Agenten, die durch ein geschlossenes Fenster aus einem Hotel flogen.
    Eigentlich wollte ich das unter dem Kriegsgräberkram schreiben, weil es für Versuchsmenschen/opfer keine Gräber gibt.
    Mir kommt das Gruseln, wenn ich an die angeblichen Aidskinder in Afrika denke.
    Mir kommt das Gruseln, wenn ich an Bill Gates denke, der die Familien in der dritten Welt verkleinern will und vom Impfwahn befallen ist.
    Mir kommt das Gruseln, wenn dieser Scheinheilige die Rockefellerstiftung des Weltfaschisten Rockefeller dabei löblich erwähnt.
    Noch gruseliger ist, dass die Blödmänner-Moderatoren nie fragen, wie das genau erreicht werden soll, die Familien verkleinern.

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