24. September 2011

Dreist geschlampt

Wahrscheinlich soll es eine Glosse sein, was täglich im Keller der Titelseite zu lesen ist. Das heutige Stück beginnt so:
Der Coup mit der Torte
Dass Diebe in Pressemeldungen meist als dreist bezeichnet werden, mag dem geneigten Leser hin und wieder schon aufgefallen sein. Und obwohl Dreistigkeit durchaus als Wesensmerkmal des einseitig herbeigeführten Eigentumswechsels zulasten argloser Mitmenschen gelten kann, erscheint es doch ungerecht, alle Langfinger dieser Welt auf diese eine Eigenschaft zu reduzieren. Diebe können zum Beispiel auch trickreich sein wie Egon Olsen, verfresssen wie Kjeld oder beides wie Benny. Also mehrdimensional wie eigentlich alle Menschen. Einen Beweis für diese These lieferte jetzt eine 61-jährige Dame in Pasewalk ... Sie hatte sich einen Make-up-Pinsel im Wert von 16,95 Euro genommen, wollte diesen aber nicht bezahlen und ließ ihn deshalb in einem Stück Sahnetorte verschwinden, die sie zuvor allerdings ehrlich beim Bäcker erworben hatte. ...
Selbt wenn es mehrdimensional sein sollte (welch ein Quatsch) ist es dennoch dreist, unverschämt, denn das ist jeder Diebstahl. Wieso dennoch in den Meldungen das Wort dreist in Zusammenhang mit einem Diebstahl benutzt wird, ist der Schlampigkeit dreister Redakteure anzulasten, denn es ist in jeder Diebstahlsbeschreibung entbehrlich und deshalb zu streichen - egal in wie vielen Dimensionen.

Übrigens halte ich in obigem Text nicht nur das dreist für entbehrlich, sondern den gesamten Text.

4 Kommentare:

  1. Anonym26.9.11

    Clevere Oma, die Wahl des Verstecks ist gut!

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  2. Was heißt clever? Sie ist doch erwischt worden.

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  3. Anonym26.9.11

    Na dann ist es clever, das sie erwischt worden ist.

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  4. Anonym27.9.11

    Ach Gottchen, wollte sich die Omi mal was gutes gönnen. Mich würde interessieren, ob sie den Pinsel hätte bezahlen können.
    Diebstahl ist Diebstahl, da gibt es gar keine Frage.
    Trotzdem hätte ich der Omi gewünscht, sie wäre nicht erwischt worden. Wenn man bedenkt, welche Räuberbande ganze Nationen ins Elend stürzen.
    Die grossen Firmen, die Hungerlöhne zahlen, dass Mitarbeiter aufstocken müssen, sind Räuber und Diebe. Nur da heisst es unter vorgehaltener Hand-Subventionen.
    BMW, Daimler und Porsche erhalten Millionen von Steuergeldern für Entwicklungen, also Fördergelder, machen aber Gewinne in Milliardenhöhe. Haben diese Grosskotzkonzerne das nötig? Und dann fragen sie mal einen kleinen Handwerksbetrieb, wenn der mal einen Kredit von der Bank wil, wie es ihm ergeht.

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