26. August 2011

Das Wort der Autorin in des Chefredakteurs Ohr

Dass einst in der OZ Schönstgeschriebenes nicht zur Wirklichkeit passt, ist der Mantelredaktion piepegal.
Hier und hier hatte die OZ schönstgeschrieben, dass die Urlauber, besonders Camper, vom Dauerregen und von Überflutungen beschwingt, an der Küste ausharren, denn Urlaub gebucht, muss durchgezogen werden.
Das war natürlich Quatsch und aus der Sicht von Krämern geschrieben, eben kritisch-hochwertig nach Art des emendörferschen Hauses.

Heute nun dieses Eingeständnis, nämlich, dass alle Schönschreiberei nichts geholfen hat (wie schon zu Schweinegrippes Zeiten, was mich hoffen lässt):
Lange Gesichter im Gastgewerbe: Regen kostet 50 Millionen Euro
Im Juli und August gab es 500 000 Übernachtungen weniger als im Vorjahr. Vermieter, Hoteliers und Campingplatzbetreiber beklagen hohe Einnahmeverluste. ...
Doch die dicken Regenwolken in der Feriensaison machten die gute Bilanz zunichte. Das beweist eine aktuelle Umfrage bei den privaten Vermietern: 47 Prozent hatten eine schlechtere Auslastung als 2010, 35 Prozent sogar Stornierungen. Und bei 64 Prozent reisten die Gäste früher ab. ...
Hotel- und Gaststättenverband ... rechnet ... mit leichten (? Kommentar) Verlusten von acht bis zwölf Prozent.  ...
Der Kommentar war bildlich eine Ohrfeige für all jene Leser, die sich seit Jahren fragen, warum die OZ nicht einmal gegen Geld hart, unerbittlich und ausdauernd, kritisch und hochwertig über all die unhaltbaren Zustände im Armenhaus Deutschlands schreibt. Aber lesen Sie selbst:
Millionen-Verlust im Tourismus
Zeit für Kritik

Touristiker sind immer fröhlich, egal wie dick es kommt (und die OZ erst) ... in diesem Sommer kam es ganz dick — mit Unwettern am laufenden Band. Die bescheren Campingplatzbetreibern und Hoteliers Einnahmeverluste in Millionenhöhe.

Trotzdem regiert weiterhin der Optimismus im Land. Lächeln gehört schließlich zum Geschäft (Das hat die OZ übernommen und lässt sich dafür von Ihnen und nicht vom Gastgewerbe bezahlen.). Und aus jeder Krise kann man lernen, auch die erfolgsverwöhnte Tourismusbranche. ... Denn im Regenschauer hat man viel Zeit für einen kritischen Blick. So gab es diesen Sommer mehr Beschwerden als sonst. Zum Beispiel über die Verkehrsinfrastruktur, über die ständigen Staus auf den Zufahrten zu den Inseln. Und über den mangelhaften Bus- und Bahnverkehr.

Die Wetterextreme haben die Schwächen im Tourismus offenbart.
Dass es erst eines verregneten Sommers bedarf, bis sich Schwächen auch der OZ offenbaren, zeigt, wohin das Niveau bildlich abgeglitten ist, wozu die OZ noch taugt.
Sie sollten nicht mit dem nächsten Sonnenstrahl vergessen sein.
Das Wort der Autorin in des Chefredakteurs Ohr, das nunmehr und immerdar klingen möge: Nicht vergessen, nicht vergessen ... und vor allem schreiben lassen.
Denn Regen gibt es immer wieder, auch im Sommer. (Wow!) Nur wenn die Kritik der Urlauber ernst genommen wird, kommen sie auch wieder.
Wohl wahr - abgesehen von jenen Urlaubern, die seit Jahrzehnten alle Jahre wieder z.B. auf die Insel Usedom kommen, die wohl inzwischen so abgehärtet sind, dass sie nichts zurückhalten kann.

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