Weiterbildung — und trotzdem keine ArbeitDaraus ließe sich allerdings keine Geschichte über all die sog. Hartz 4-Betrüger hervorbringen, sondern lediglich eine über Weiterbildungseinrichtungen und Jobcenter, die versagen. Doch ging es darum, hatten OZ-Redakteure zumeist eine Schreibhemmung. Sie prüfen nicht einmal, was in den Briefen steht.
Zu „Job-Boom geht weiter — aber nun fehlen Fachkräfte“ (OZ vom 30.6.): Ich kann es langsam weder lesen noch hören, dass Fachkräfte fehlen. Ich selbst habe 3 Berufe und arbeite nicht in diesen. Es ist immer die Rede davon, dass junge Leute gefördert und geschult werden müssen. Ich kenne viele, die mehrere Weiterbildungen im Jahr machen müssen und dann doch keine Arbeit bekommen. Ein Verkäufer bekommt vom Jobcenter eine Weiterbildungsmaßnahme, um seine Kenntnisse auf den neuesten Stand zu bringen. Was macht der Bildungsträger? Er bringt den gelernten Verkäufer für 4 Wochen bei der Stadtreinigung ins Praktikum zum Fegen und Mülltonnenleeren. Was hat das mit Erweiterung der Kenntnisse als Verkäufer zu tun? Jobcenter und Bildungsträger müssten dafür belangt werden. Peter Ahrens, Rostock
Damit eine richtige Geschichte daraus würde, könnte eine Redakteur z.B. auch dies auswerten:
Wie kommt die Bundesagentur für Arbeit zu den gemeldeten Stellen?
Geht die BA zu den Arbeitgebern oder fragt sie telefonisch nach? Schaut die BA auf ihre Jobbörse und holt sich dort ihre Zahl der gemeldeten Stellen?
Mit ersteren hätte ich schon ein großes Problem. Aber bei der Variante 2 könnte ich sogar nachweisen, dass die BA naiv oder bewusst mit Zahlen jongliert, die nicht stimmen können. ...
Hierzu muss man wissen, dass die Stellenangebote nicht durch die Arbeitsagentur in das Internet gesetzt werden, sondern die Arbeitgeber, Zeitarbeitsfirmen und privaten Arbeitsvermittler diese Stellen selbst ins Netz stellen oder wieder herausnehmen. Dieses läuft über ein Passwort und ein Kennwort. An diesem Tag habe ich selbst, auf Verlangen meiner Vorgesetzten, zwei Stellenangebote ins Netz gestellt, hinter denen kein wirklicher Job gesteckt hat. Den auszuschreibenden Text sollte ich von anderen ausgeschrieben Stellen abgewandelt übernehmen. Selbst wenn mal zufälligerweise ein tatsächlicher Job auf der Arbeitsagenturseite zu finden ist, steht er mindestens 10-mal auf dieser Internetseite, weil die privaten Personalvermittler voneinander abschreiben. Von den 20 ausgeschriebenen Stellen dieser Personalserviceagentur waren nur 10% wirklich mit Jobs hinterlegt, natürlich nur im Niedriglohnbereich. ...
Davon haben die Bunkerbewohner keine Ahnung.
Auch hierüber erfahren OZ-Leser nichts:
Gutschein für Arbeitslose
Private Arbeitsvermittlung? Ungenügend!
Mit Hilfe privater Vermittler sollen Menschen wieder in Jobs kommen. Doch für die Hälfte endet der Ausflug in die Arbeitswelt schon nach einem halben Jahr. ...
Nachtrag, 6. Juli
Was macht der Bildungsträger?
AntwortenLöschenDer Bildungsträger verdient gut und sicher mit diesen sinnlosen "Maßnahmen".