13. Juli 2011

Beifall für nichts

Manfred Peters aus Greifswad verfügt über einen bildlich scharfen Verstand, beobachtet gut und ist bestens informiert - und schreibt Leserbriefe. Diesen habe ich kopiert, weil ich zum Thema "Versager Steinbrück", der in der OZ hochgeschrieben wurde, eingetragen hatte:
Zu „Steinbrück: Erstsemester wissen es besser als die Politiker“ (OZ vom 2./3. Juli):
Wer heute als Wirtschaftsprofessor behauptet, Steinbrück sei der aktiv gestaltende Retter in der Finanzkrise gewesen, sollte sich doch zumindest mal einem Faktencheck stellen. Hätten Steinbrück und sein Finanzstaatssekretär Asmussen so agieren können wie sie damals wollten, wäre die Finanzkrise für Deutschland sicherlich noch schlimmer ausgegangen. Sie waren und sind als die größten Deregulierer Teil des Problems und nicht Teil der Lösung. Dass Steinbrück beim russischen Finanzroulette zu seinem und Deutschlands Glück im letzten Moment den Trigger in der heute scheinbar richtigen Stellung bedient hat, sollte ihn nicht noch kanzlerabel machen.

Ich kann mich beim Lesen des Beitrages des Eindrucks nicht erwehren, hätte Steinbrück zehnfach überteuerte Rheumadecken für die „zahlreich erschienene Prominenz“ mitgebracht, er wäre sie wohl am Ende reißend losgeworden. Zum Hauptthema des Abends hat er offensichtlich nichts Neues gesagt, dass er dafür von Wirtschaftsprofessoren der Uni noch Beifall erhält, mögen die hohen Herren mit sich selbst ausmachen. Einen Unterhaltungswert auf dem Niveau eines Mario Bart kann man Steinbrück gewiss nicht absprechen, aber auch dessen Popularität ist im Sinken begriffen.

Warum er „Giftpfeile auf die FDP“ abschießt, wird sein Geheimnis bleiben, denn in der politischen Realität ist er in dieser Partei doch viel besser aufgehoben als in der SPD.
Undenkbar wäre z.Zt. ein solcher Kommentar aus der Redaktion des SPD-Hochschreiborgans.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.

Google