7. Juni 2011

Wie das mit dem Hintergrund funktioniert

Auch das passt nicht zu der Geschichte von den faulen Griechen:

Was uns Griechen wirklich hilft
Gegen Schuldenpanik nutzen weder Drohgebärden noch immer neue Radikalkürzungen oder Schuldenschnitte. Die Krisenländer brauchen einen Plan, der sie aufbaut. Und uns auch. 
Die griechische Regierung hat seit 2010 Staatsgehälter um ein Fünftel gekürzt, zweimal die Mehrwertsteuer erhöht, eine Rentenreform durchgezogen, die bei uns sechs Vermittlungsausschüsse versorgt hätte, und einen Temporekord im Abbau von Staatsdefiziten aufgestellt.
Ergebnis: An den Finanzmärkten wird eine doppelt so hohe Risikoprämie gehandelt, und die Staatspleite liegt näher als vorher. Derweil nölt Brüssel über Details und will die Dosis erhöhen - noch mal kürzen.
Absurd. Es wäre höchste Zeit einzuräumen, dass das Rezept gescheitert ist, den Notfallpatienten zu knebeln und zu strafen. Das hat Rezession wie Euro-Schuldendrama nur verlängert - und Einsparungseffekte zunichte gemacht, weil Steuereinnahmen krisenbedingt einbrachen. Umso dringender braucht Griechenland jetzt eine Aufbaustrategie, die neue wirtschaftliche Dynamik schafft, um die Schulden nachhaltig abzubauen. Keine Strafjustiz, die vordergründig saniert, am Ende aber höhere Schulden bringt.

Griechenlands Staatsdefizit hätte 2010 locker vier Prozentpunkte stärker sinken können, wäre nicht die Wirtschaft - wegen der Kürzungen - so drastisch geschrumpft. Es wäre auch einfacher gewesen, wenn zweifelhafte Geldgeber wie unsere Kanzlerin nicht aus Moraleifer (Straf-)Zinsen verlangten. Da kam die Sanierung einem 1000-Meter-Lauf mit Bleikugel am Bein gleich. Zum Gegencheck: Griechenlands verspottete Exporte, vom Radikalkurs ausgenommen, expandieren mit zweistelliger Rate.
Viel wichtiger wäre, den Teufelskreis zu durchbrechen. Zum Beispiel so:
1. Ruhe bewahren
2. Ein Herkulesprogramm
3. Strafzinsen abschaffen
4. Hilfe von der Notenbank
5. Glaubhaft geradestehen
6. Ratingagenturen herabstufen ...

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