Die Usedom-Redaktion ist mir bekannt als eine,
die gern über Reklameschriften berichtet, mit deren Hilfe noch mehr Urlauber auf die Insel gelockt werden und
als eine Redaktion, die besonders gern sog. Berichte über Hoteleröffnungen an die Leser verkauft und
die gern Veranstaltungen ankündigt und anschließend in epischer Breite darüber berichtet und
die gern schwierigen Themen bildlich aus dem Weg geht, oder
längst Bekanntem hinterherhechelt,
die also auf einem schlechten Weg zu einem Anzeigenblättchen wandelt und dafür Geld verlangt.
Vor meinem Urlaub berichtete der Usedomspotter über zwei Anzeigen, offensichtlich zwei schwierige Themen für die Redaktion, da sie darüber bisher kein Wort verlor.
In der Wochenendausgabe hechelt sie wieder einmal dem Usedomspotter hinterher, obwohl die Redaktion die Informationen bereits am Mittwoch erhalten hatte:
Wechselt Kottwittenborg den Chefsessel?
Heringsdorfer Wohnungsbaugesellschaft könnte lukratives Ziel sein. ...Die Leser sollen das Rätsel lösen, ob der Bürgermeister wechselt, und dann wird den Lesern auch noch eine Unterzeile mit einem Gerücht untergeschoben.
Die Tatsache, dass Gemeindevertreter im Aufsichtsrat an der Nase herumgeführt wird, ist für die OZ kein Thema, jedoch die einzige handfeste Information. Alles andere sind Fragen, die ein Gemeinderatsmitglied öffentlich stellte.
Dazu berichtet der Usedomspotter:
Als Gemeindevertreter in Heringsdorf muss man offenbar ein hohes Mass an Leidensfähigkeit aufbringen. Jüngstes Beispiel ist die kommende Aufsichtsratssitzung der gemeindeeigenen Wohnungsgesellschaft am 24. Mai. Diese Sitzung sollte ursprünglich bereits am 16. Mai stattfinden, wurde aber kurzfristig aus „organisatorischen Gründen“ abgesagt. Einziger Punkt zur Entscheidung in den beiden Sitzungen: Geschäftsführungsfragen. Eine Beschlussvorlage mit Informationen für die Aufsichtsratsmitglieder gab es weder für den ersten Termin, noch gibt es sie für den zweiten.
Der Gemeindevertreter und Aufsichtsratsmitglied Frank Lettner hat daraufhin den Vorsitzenden des Aufsichtsrates, Bürgermeister Klaus Kottwittenborg und den Geschäftsführer des Unternehmens, Norbert Grimm aufgefordert, die Beschlussvorlage bis zum 18. Mai zur Verfügung zu stellen. Passiert ist nichts. ...
Deshalb hat sich ein Gemeinderatsmitglied an die Öffentlichkeit gewandt, also auch an die OZ.
Die OZ verschweigt allerdings den Umgang mit dem Gemeindevertreter, der so zum Gemeindestimmvieh wird, obwohl die OZ sonst so gern über Demokratie schwadroniert, die nach meiner Beobachtung für die OZ aus dem Nachplappern von Politikergeschwafel vor und nach Wahlen besteht und aus dem Gequake über Wahlergebnisse.
In einem Blogkommentar erhält die OZ diese (im OZ-Jargon: Die SPD ... erhielt eine Klatsche) Klatsche:
Übrigens an dieser Stelle einmal vielen Dank an den Hausherrn. Seit ich hier mitlese, weiss ich erst, was ich als OZ-Leser so alles nicht erfahre. Ich sage nur Klage gegen den Monsterbau im Zentrum und Klage gegen die Gemeindevertretung. Nicht eine Silbe.
Ich schließe mich dem Dank an.
Sehr ausführlich, Zusammenhänge inkl., berichtete der Notkurier.
OZ hin oder her - dass hier im Blog häufiger mal der Nordkurier, speziell der Ein-Reporter-Usedom-Kurier, als Positivbeispiel herhalten muss, entbehrt nicht einer gewissen Ironie. Journalistische Arbeit findet doch aufgrund der personellen Voraussetzungen bei der sogenannten Inselzeitung eigentlich gar nicht mehr statt.
AntwortenLöschenDennoch berichtete der Notkurier sehr ausführlich und bot Zusammenhänge.
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