25. Mai 2011

Schöngeschriebener Nebel aus dem Wirtschaftswunderressort

Bakterien und Asche sind die Stoffe, aus denen Schlagzeilen geschmiedet werden, oder auch dies aus dem Wirtschaftswunderressort:
Wirtschaft im Norden bei bester Laune
... Der Konjunkturmotor brummt. Im ersten Quartal ist die deutsche Wirtschaft um 1,5 Prozent gewachsen. Damit wurde das Vorkrisenniveau überschritten. Dementsprechend freundlich fällt der Geschäftsklima-Index des Ifo-Instituts für den Monat Mai aus. Die Unternehmen erwarten im Jahresverlauf gute Geschäfte. Auch bei Wirtschaftsverbänden und Kammern in Mecklenburg-Vorpommern sind die Erwartungen positiv. ...
Nach aller Hochjubelei, die ich Ihnen erspare, dann noch dies Nebulöse:
Bei den Händlern im Land fällt ein erstes Fazit für 2011 eher durchwachsen (??) aus. „Die Geschäfte laufen verhalten (??). Insgesamt entwickeln sich die Umsätze nicht, wie wir es uns wünschen (??)“, schätzt Tino Beig, Geschäftsführer des Einzelhandelsverbandes Nordost, die Lage ein.
Und was heißt das? Was muss jemand von Fakten halten, der es wagt, den Lesern solch ein Gewäsch gegen Geld anzubieten?
Vor allem fehlt jeglicher Hinweis auf die Vorteile, die die Arbeitsnehmer aus der Situation ziehen, eben, weil es keine gibt, passt nicht zur Wirtschaftswunderjubel-Schönschrift.

Was von der brummenden Wirtschaft zu halten ist, können Sie im bösenbösen Internet erfahren, ganz ohne Jubel, dafür mit Fakten, z.B. hier:

Abseits der Headlines und Jubelmeldungen zum Wirtschaftswachstum Deutschlands im 1. Quartal 2011, zeichnen die heute veröffentlichten detaillierten Daten des Statistischen Bundesamtes (Destatis) ein ganz eindeutiges Bild. Obwohl Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern eine ordentliche Wachstumsrate aufweist, ist das zu Grunde liegende Geschäftsmodell genauso schief wie vor der Krise. Man muss sogar feststellen, der deutsche Aufschwung beruht auf der Zementierung und dem Ausweiten der alten Ungleichgewichte und Fehlentwicklungen ...

Hier etwas über die Teilhabe der Arbeitnehmer, OZ-Lesern unbekannt:

Deutschland leistet weiterhin keinen eigenen Beitrag zum Abbau der Ungleichgewichte im Handel, über einen stärkeren Anstieg der Arbeitnehmerentgelte in Deutschland. Im Gegenteil der Erfolg basiert weiter einseitig auf dem Export (auch auf Basis der schwachen Lohnentwicklung), für den im Gegenzug weitere zum Teil uneinbringbare Schuldscheine eingesammelt werden.  Der deutsche Steuerzahler „darf“ dafür auch noch haften  und dieser ökonomische Irrweg mündet Monat für Monat in einer weiteren Verschärfung der Schuldenkrise in den Südperipherieländer der Eurozone!

Wie sich die brummende Wirtschaft auswirkt, erfahren Sie auch hier:

... Über den ganzen Zeitraum seit dem Jahr 2000 sind die Nettolöhne und -gehälter je Arbeitnehmer verbraucherpreisbereinigt um fast 3 % gesunken, während die Unternehmens- und Vermögenseinkommen trotz des Einbruchs in 2008 bereinigt um den BIP-Inflator um 47 % expandiert sind. Dabei ist die Stagnation der realen Arbeitseinkommen eine seit nun mehr als 10 Jahren zu beobachtende Dauersituation, während der Einbruch bei den Unternehmens- und Vermögenseinkommen nur eine krisenbedingte und bereits vorübergehende Situation war. ...

11 Kommentare:

  1. Anonym25.5.11

    Mir brummt der Schädel, wenn ich den Mist von "bruuuuuuuummender Konjunktur" lesen und hören muß, und dann wird mir anschließend auch noch schlecht!

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  2. Anonym25.5.11

    Die Geschichte lehrt, dass die Menschen nichts aus der Geschichte lernen.
    Überall gibt es die Mitläufer, die Bücklinge und A...kriecher.
    Richte mir deshalb meine kleine Welt, wie sie mir gefällt, nach meinen Möglichkeiten und hoffe nicht auf Qualitätsjournalismus oder gute, für die Masse der Bevölkerung taugende Politik.

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  3. Anonym25.5.11

    @Anonym

    "Richte mir deshalb meine kleine Welt, wie sie mir gefällt, nach meinen Möglichkeiten"

    Ja, das ist mit Sicherheit die beste Lösung und schon dir Nerven!

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  4. Anonym25.5.11

    "NachDenkSeiten" lesen macht die Augen auf!

    http://www.nachdenkseiten.de/

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  5. Anonym25.5.11

    Am meisten brummt die Reichtumsuhr:

    http://www.handlungsfaehiges-hessen.de/index.php?id=42

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  6. Anonym25.5.11

    Jaja, lesen macht die Augen auf und am meissten brummt die Reichstumsuhr. So ist es oder was ich nicht weiss, macht mich nicht heiss, denn ich glaube kaum, dass die Deutschen je ein Volk sein werden, das für Gerechtigkeit eintritt.
    Die Blogliste gibt dazu jede Menge Hinweise:
    - Von der Leyen will nicht mehr für Behinderte zahlen
    - HMI-Lustreise-Organisator war beim AWD (Maschmeyer, ein Freund höchster Politpromis)
    - Grüne finden mehr Bundeswehreinsätze gut: Parteichef (der Neolib. aus Atlantikbrücke e.V.) Özdemir lobt geplante Wehrreformes (es gibt in Deutschland keine Partei mehr in der Regierung oder der Opposition (ausser den Linken, die ich auch nicht wählen würde), die gegen Kriege ist)
    - immer mehr Einschnitte bei Hartz IV

    und die Politiker quaken von Aufschwung und Wachstum und niedrigen Arbeitslosenzahlen

    Die Manipulation klappt, das Volk ist still, mal abwarten, wie lange noch. In anderen Ländern, wie in Griechenland oder Spanien haben die Menschen die Strategie der Weltverbrecher erkannt.
    Griechenland, erst anfüttern, einwickeln, abhängig machen, Zinsen in die Höhe treiben und dann zum Verkauf der staatlichen Einrichtungen zwingen.
    Griechenland hätte auch von Russland oder China günstigere Kredite bekommen.
    Das war und ist aber nicht im Sinne der EU und die Annahme der Kredite wurde den Griechen nicht gestattet. Warum wohl nicht?!
    Ja, dem Globalistenpack geht es nur um Macht und Geld. Die Deutschen sind wie immer hörig.

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  7. Anonym26.5.11

    Lese ich die Internetauftritte der Parteien weiss ich, die hauen uns alle die Taschen voll.
    Egal, ob die CDU, die SPD oder die Grünen, die sich als Gutmenschen aufspielen wollen und selber diesem neoliberalen Verein angehören.
    Parolen über Parolen, großen Mist schön geschrieben, wie damals in der DDR.
    Daburna bringt da schon etwas mehr Licht ins Dunkel, denn ohne Grund gibt es keine Piraten in Afrika. Atommüllbeseitigung in Somalia...

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  8. Anonym26.5.11

    Noch ein Tipp für die OZ: Sollte ein Artikel mal nicht richtig zünden, einfach immer "Es brummt" gross über den Titel schreiben, dass Funzt sicher!

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  9. Anonym26.5.11

    http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/0,1518,764759,00.html


    Ergänzende Anmerkung RS: Hier wird mit aller Macht versucht, den schwächelnden Konsum mit allem möglichen zu erklären, aber bloß nicht mit der schlechten Einkommensentwicklung der Verbraucher. Es darf einfach nicht sein, dass die Verbraucher deshalb ihr Geld nicht ausgeben, weil sie es nicht haben.

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  10. Anonym26.5.11

    Auf der Straße sollte es brummen:

    http://feynsinn.org/?p=8384

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  11. Anonym26.5.11

    Ich muss mich berichtigen. Daburna schreibt nicht über Atommüll, sondern über die Verklappung von Giftmüll in Somalia, dass aus Europa stammt.

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