4. Mai 2011

Offene Frage

Habe ich mich da verlesen? Fand sich dazu auch nur eine Zeile in der Greifswalder Zeitung?

MARTIN KAUL ÜBER DIE BRAUNE MILITANZ IM HINTERLAND

Erweiterte Kampfzone

Hamburger verbarrikadieren ihre Ladenlokale am 1. Mai, Kreuzberger Mittelstandsfamilien packen ihre Koffer, fliehen raus aufs Land: bloß weg von den Randalen in der großen Stadt. Selten war diese auch schon ritualisierte Flucht so irreführend wie an diesem Wochenende. Die Bilder der Kreuzberger Nächte verdecken einen echten Straßenkampf ums Überleben. Denn dort auf dem Land, wo nicht die großen Übertragungswagen der Fernsehsender auf die Feuerschwaden brennender Autos warten, hat sich ein neues Format entwickelt: Ganz kühl führen Neonazis den Straßenkampf in der Provinz mit Dachlatten und Schlagwerkzeugen.

Man möge sich das vor Augen führen: Weil ein Student eine Antifa-Fahne am Fenster hängen hat, schlagen vermummte Neonazis ihm mit einem Hammer die Scheibe ein und besprühen den am Schreibtisch Sitzenden mit gelber Farbe. Am helllichten Tag stürmen zehn vermummte Neonazis auf Gewerkschaftsjugendliche los, mit Stöcken in der Hand. Wieder andere werden von Rechten krankenhausreif geprügelt, weil einer von ihnen ein Friedenssymbol auf dem Pullover trägt. All dies allein in Greifswald, an diesem Wochenende. Die Rechten haben die Kampfzone ausgeweitet. ...
Das Gerede darüber, ob bei den Maifestspielen am Wochenende in Hamburg und Berlin eine Hausfassade mehr oder weniger beschmiert wurde, ist vor diesem Hintergrund völlig belanglos. Richtig auf die Fresse gibt's im Dunkeln. Und diese Dunkelheit muss neu ausgeleuchtet werden.

Von wem?

1 Kommentar:

  1. Anonym5.5.11

    Oder das?

    Offener Brief von Betriebsräten und IG Metall-Vertrauensleuten von Mercedes Benz, Bremen

    An den
    Senator für Inneres
    Herrn Mäurer

    Betr.: Ausnahmezustand anlässlich des Nazi-Aufmarschs am 30. April

    Werter Herr Senator für Inneres,

    als Teilnehmer an der antifaschistischen Demonstration fühlen wir uns bedroht. Wir fühlen uns weniger bedroht von den Dreigroschenjungs der NDP (und den dazugehörigen Verfassungsschützern), die die Arbeiter-und Gewerkschaftsbewegung in Bremen am 1. Mai provozieren wollten. Damit sind wir bisher immer fertig geworden.

    Wir fühlen uns bedroht von Ihnen und ihrer Polizei. Die Tausenden von bewaffneten Polizisten aus dem ganzen Land, die gepanzerten Fahrzeuge, die Reiterstaffel, die Pfefferspraydosen, die ganze martialische Kriegsausrüstung-das Alles war ja wohl kaum gegen das klägliche Häufchen von Faschisten gerichtet, sondern gegen die Antifaschisten, gegen Gewerkschaftler, gegen Jugendliche....
    usw.
    www.trueten.de

    Für Mäurer war das alles angemessen.

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