28. April 2011

Was die OZ verschweigt

Dass ich aus jüngst wieder einmal gegebenem Anlass davon ausgehen muss, dass für etliche OZ-Redakteure Alg 2-Berechtigte faules Pack sind, dies aus dem tatsächlichen Leben:


Das hatte sich Hans W. ganz anders vorgestellt. Schließlich hatte er rechtzeitig das Bildungs- und Teilhabepaket beantragt, damit seine Kinder auch rückwirkend die Leistungen erhalten. Und als gut informierter Bürger wusste er schon lange, dass nur bis Ende April Zeit ist. ... Es geht auch immerhin um 108 Euro für seine Kinder. Also nahm er das vom Erwerbslosen Forum Deutschland zur Verfügung gestellte Antragsformular, da das Jobcenter Magdeburg noch überhaupt keine Antragsformulare hatte. Doch statt Bildung und Teilhabe für seine Kinder zu erhalten, übersandte ihm das Jobcenter am vergangenen Mittwoch ein Schreiben, dass er bis diesen Donnerstag seinen Mitwirkungspflichten nachkommen soll und bestimmte Nachweise für die Bildung seiner Kinder beibringen soll. Andernfalls könnten die Leistungen für die ganze Familie komplett eingestellt werden (Schreiben des Jobcenters: http://www.elo-forum.net/wp-content/uploads/2011/04/jobcenter_magdeburg.pdf ). ...

Dass nicht nur Redaktionen, sondern auch die Verwaltungen von Alg 2-Berechtigten Horte der Ahnungslosigkeit sind, wird hier belegt:

Nach wie vor herrscht ein großes Chaos in den örtlichen Kommunen. So versendete das Jobcenter Gelsenkirchen noch in diesem Monat Schreiben, denen zu entnehmen war, dass der Vermittlungsausschuss zu keinem Ergebnis gekommen sei und somit die Hartz IV-Reform nicht in Kraft getreten sei (http://www.elo-forum.net/wp-content/uploads/2011/04/jobcenter_gelsenkirchen.pdf ). Im Jobcenter Bonn konnte man auch letzte Woche immer noch keine Hinweise oder Infos entdecken, dass Anträge für Kinder gestellt werden sollten. Im Rhein-Erftkreis gibt es zwar ein Antragsformular, das jedoch nicht online zur Verfügung gestellt wird. Auf vielen Webseiten der Jobcenter wird zwar darauf hingewiesen, dass ab 1. April Anträge gestellt werden können. Einen entsprechenden Antrag sucht man aber vergebens. Auch die Informationen zu dem Bildungspaket sind eher dürftig und verweisen nur zu oft auf die Website der Arbeitsministerin, die außer „Gute Laune Filmchen“ kaum Infos anzubieten hat. ...

Bloß gut, dass so etwas nicht in M-V passiert, stünde ja in der OZ.

Hier die Erläuterung, die sie nicht aus der OT kennen können:

„Da muss sich die Arbeitsministerin Ursula von der Leyen nicht wundern, dass selbst gut informierte Menschen lieber einen solchen Antrag nicht stellen, wenn sie befürchten müssen, dass ihr Antrag zum Anlass genommen wird, der ganzen Familie die Streichung des  Lebensunterhalt anzudrohen, wenn nicht nachgewiesen wird, was man von Januar bis März mit den 10 Euros gemacht hat. Die Kinder haben einen Rechtsanspruch auf rückwirkende Zahlungen. Nachweise sind für Januar bis März nicht erforderlich! Das entsprechende Gesetz ist dazu eindeutig, “ so Martin Behrsing, Sprecher des Erwerbslosen Forum Deutschland. ... Hervorhebung von mir

6 Kommentare:

  1. Anonym28.4.11

    Die Katastrophe ist nicht das, was kommt, sondern das was schon da ist!

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  2. Anonym28.4.11

    Noch bei Ceciro

    Alles begann am 14. März 2003 mit einer hist. rede im Bundestag von G. Schröder.
    Gelaber von Verantwortung für die Zukunft, Mut zur Veränderung
    Sein Spruch: "Niemandem werde es zukünftig noch gestattet sein, sich zulasten der Gemeinschaft zurückzulehnen."

    Ach nee, und die Konzerne, die Dumpinglöhne zahlen und Millionen einstreichen werden von der Gemeinschaft subventioniert.
    So war das also von der SPD gemeint.
    Es ist nicht zu übersehen: Die Reichen werden immer reicher und die Armen immer ärmer.

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  3. Anonym28.4.11

    Sind die Behörden so dämlich oder müssen sie so dämlich tun?!
    Kein wirtschaftliches privates Unternehmen könnte sich so viel Dämlichkeit auf einmal leisten, wie in den Amtsstuben der ARGEN sitzt.
    Oder ist das so gewollt von Amts wegen?!
    Wieviel Schikane hält ein Mensch aus, bevor er zerbricht oder explodiert?!

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  4. Anonym29.4.11

    Sie sind nicht dämlich, es ist alles Kalkül!

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  5. Anonym29.4.11

    Die Überflüssigen

    Mann mittleren Alters, unsportlich, in einer 1 Zimmer-Wohnung lebend, kein Job, kein Geld, kein Auto, möchte respektiert und geliebt werden.

    Kleinkind, neugierig auf die Welt, spricht, lacht und weint lebensfroh, tobt und spielt gerne in der Wohnung, möchte respektiert und geliebt werden.

    Rentnerin, herzkrank, langsam im Gehen und Denken, graue Haare und viele Falten, herzlich, fürsorglich, möchte respektiert und geliebt werden.

    Politisch interessierter junger Mann, tierlieb, leider ohne Wohnung, alkoholkrank, möchte respektiert und geliebt werden.

    17 jährige Vollwaise, rundlich und dick, lebt im Jugendheim, zeichnet gerne Pferde, besitzt leider nur second hand Kleidung und hat kein Handy, möchte respektiert und geliebt werden.

    Flüchtling aus Libyen, kinderlieb, verantwortungsbewusst, leider ohne Lohnarbeit, Wohnsitz und gültigen Pass, möchte respektiert und geliebt werden.

    Sehschwache Frau, mit Down-Syndrom, kreativ, philosophisch, möchte respektiert und geliebt werden.

    http://www.zeitgeistlos.de/zgblog/2011/die-uberflussigen/

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  6. Anonym29.4.11

    »Doch von der Leyen bleibt hart. Bargeld, meint die Ministerin, würde nur im Konsum verschwinden — und nicht direkt bei den Kindern ankommen«

    SpiegelOnline 18. April 2011

    Die Frau "weiß", zu was Eltern fähig sein können.

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