30. März 2011

Angenehme Überraschung

Heute hat mich die Usedomer Redaktion angenehm überrascht:
Zähes Ringen um Mutters Pflegestufe
Cornelia Berger aus Wolgast wirft dem Medizinischen Dienst der Krankenversicherung MV die Erstellung unkorrekter Gutachten zur Pflegebedürftigkeit ihrer schwer kranken Mutter Ursula Priebe vor. ...
Zentrale Aussage:
Anne Wollatz, beim MDK stellvertretende Leiterin der Greifswalder Beratungsstelle des Beratungs- und Begutachtungszentrums Neubrandenburg/Greifswald, erklärt, dass sich gegebenenfalls der Widerspruchsausschuss der Pflegekasse mit dem Fall befassen und ein drittes Gutachten in Auftrag geben müsse. Zudem stehe den Angehörigen der Gang zum Sozialgericht offen. ...
Seitdem ich die OZ beobachte, habe ich diese Aussage zum ersten Mal gelesen. Sie hätte ausgebaut werden müssen, denn sie zeigt, was Angehörigen von Pflegebedürftigen bevorsteht, wenn sie das fordern, was den zu Pflegenden zusteht. Jeder OZ-Leser kann in die Situation geraten, sich für einen Pflegebedürftigen einzusetzen. Will er nicht übers Ohr gehauen werden, muss er einige Voraussetzungen erfüllen:

1. Er muss wissen, wo er Rechtsberatung erhält, z.B. vom Sozialverband. Von den Behörden hat er keine Unterstützung zu erwarten.
2. Er muss sich selbst einen Überblick über die Rechtsgrundlagen verschaffen. Dabei können Gleichgesinnte helfen, die solche Rechtsstreitigkeiten bereits hinter sich haben.
3. Er muss Geduld und Ausdauer aufbringen, denn bis ein Gericht entscheidet, können Jahre vergehen.
4. Es ist von Vorteil, wenn Rücklagen bestehen, denn Geld gibt es erst nach einem Urteil.
5. Er darf sich nicht von der OZ ins Bockshorn jagen lassen, z.B. durch solchen Blödsinn oder diesen.

1 Kommentar:

  1. Anonym30.3.11

    Und jetzt kann sich jeder ausmalen, wenn niemand mehr da ist, der um die Pflegestufe ringt.
    Bettlägerige, alte und einsame Menschen, die keine Angehörige mehr haben oder Verwandte in weiter Ferne leben.
    Nie werde ich die Worte meiner alten Tante vergessen, bei der AOK versichert, die, wenn sie gekonnt hätte, vom Balkon springen wollte und niemals dachte, so enden zu müssen, dabei war sie "Trümmerfrau" in Berlin.
    Eine bettlägerige Frau mit einer Pflegestufe, bei der nur 1 Mal täglich der Pflegedienst vorbeihuschte, im Schweinsgalopp.
    Der widerliche Herr der AOK wollte mir bei einem Telefonat erklären, dass die Gesetzmäßigkeiten so richtig sind.

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