1. Februar 2011

Werbung eines Zeitungsverlegerverbandes im Lehrplan - nur in Bayern?

Wie in Bayern bereits Grundschüler durch den Landesverlegerverband verblödet werden, schildert Niggemeier hier:

... Unter dem Vorwand einer guten Sache, nämlich Kinder dafür zu sensibilisieren, dass nicht jeder Information zu trauen ist und dass Quellen unterschiedlich vertrauenswürdig sind, erzählt der bayerische „Medienführerschein” ihnen das Märchen von der Überlegenheit gedruckter Nachricht. Es geht nicht nur um den Kontrast professionell ersteller journalistischer Informationen zu privaten Blogs — eine zumindest theoretisch sinnvolle Gegenüberstellung (auch wenn mit spontan gleich mehrere vermeintlich professionelle Medien einfallen, denen ich im Zweifel weniger Glauben schenken würde als einem unbekannten Blog). Die Unterrichtsmaterialen mischen das konsequent mit dem behaupteten qualitativen Unterschied zwischen Print und Online. ...

Das Begleitmaterial behauptet:
Informationsseiten von Zeitungen oder Sendeanstalten unterliegen dem Presserecht (Sorgfaltspflicht der Presse) und sind daher in der Regel geprüft.
Tja, dann gäbe es weder Niggemeiers noch mein Blog oder BILDblog oder ...

Vielleicht könnte man die Kinder im Rahmen des „Medienführerscheins” einmal suchen lassen nach den Korrekturen, mit denen Journalisten, wenn sie etwas falsch verstanden haben, ihre Fehler „in der Regel” richtigstellen. Oder Leute fragen, die versucht haben, eine solche Korrektur durchzusetzen. ...
Wie ist das in Schulen in M-V? Werden dort auch Blogger als Dummschwätzer dargestellt und Printjournalisten als kühne Bewahrer Verbreiter der Wahrheit?
Wessen Kinder haben über ihre Erfahrungen mit dem Zeitungswerbeprojekt Zisch gemacht, an dem sich die OZ alle Jahre wieder beteiligt?

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