8. Februar 2011

Offene Fragen

Wie Reklame mit Reklame genacht wird, zeigt die Usedomer Zeitung:
Insel-Botschafterinnen bezirzen Niedersachsen
Winterzeit ist Werbezeit für Touristiker. Bis Sonntagabend warb Usedom auf der „ReiseZeit“ in Hannover um Gäste aus Niedersachen. Nun folgt Hamburg.

Der Blickfang ist bestens bedacht: Blondhaar, Blauaugen und Beinlänge bezirzen die Burschen, bei Frauen funktioniert eher der formenprächtige Fantasie-Fummel. Jenia Golibrzuch, seit 2010 Bernsteinprinzessin von und zu Zempin, Koserow, Loddin und Ückeritz, wirkt und wirbt. Gewandet in schulterfreiem Blaukleid plus Schärpe und gelb-güldenem Drumrum, lockt die 22-Jährige jung und alt an den Usedom-Informationsstand. Wir befinden uns auf der Messe „ReiseZeit“ in Hannover. Geschickt verwickelt die „Adelige“ die Gucker in Gespräche über die Sonneninsel, in deren Verlauf sie das Augenmerk souverän von sich auf die Bernsteinbäder überleitet. „Ich liebe unsere Insel und möchte sie gut vermarkten“, sagt die angehende Tourismusmanagerin ...
Ich stelle mir vor, die inselliebende Bernsteinprinzessin trifft im Sommer einige der Verführten, die im Stau stehend abreisen wollen. Ich sehe, wie Urlauber aus dem Raum Hannover (denn um die geht es der Verführerin, wie in dem überlangen Text (fast 500 Wörter) steht, und woher sollten die Leute wohl sonst kommen, wenn nicht aus dem Großraum Hannover?) in der Nähe von Zinnowitz im Auto sitzen, das im Stau steht.
Sie rufen die Bernsteinprinzessin heran, um sie zu fragen: "Sagen Sie mal, warum haben Sie uns damals nicht gesagt, das wir uns nachts auf die Insel schleichen müssen, um nicht im Stau zu stehen, dass wir vor neun Uhr in Swinemünde sein müssen, um nicht im Inselstau zu stehen und am besten nicht vor 19 Uhr aus Polen zurückkehren? Warum haben Sie uns nicht gesagt, wie voller Menschen der Strand und die Promenade sind? Warum erfuhren wir nicht, wie trüb das Wasser ist, wie voll die Lebensmittelgeschäfte sind? Warum haben Sie uns nicht darüber aufgeklärt, dass sich sommers Vibrionen wie verrückt in der Pommerschen Bucht vermehren?"

Warum hat der Autor die Inselliebende danach nicht gefragt? Ist es ausgeschlossen, dass die junge Frau Angelockte auf der Insel wiedertrifft?

Noch eine Frage: Ist der Autor der einstige Landtags-Pressesprecher Henrik de Boer?

1 Kommentar:

  1. Edward8.2.11

    sag bloß, du bist bis zum Ende gekommen. Ich hatte den Beitrag nach den ersten beiden Sätzen weggelegt. So eine gedrechselte Schreibe! Nicht zu lesen.

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