Gestern:
Hier wird die Rückkehr der Frau beurteilt, lesenswert, weil der Eintrag zeigt, wie die Masse von Massenmedien manipuliert wird (Danke für den Hinweis!):Verleihung der Goldenen Kamera ganz im Zeichen der kranken Sport-Moderatorin.Mit ihrem ersten Fernsehauftritt nach zwei Jahren hat die Sport-Moderatorin Monica Lierhaus am Samstagabend bei der Goldenen Kamera Millionen Fernsehzuschauer bewegt und viele prominente Gäste im Saal zu Tränen gerührt. Völlig überraschend (überraschend für wen?) war Lierhaus, bei der nach einer Operation im Januar 2009 Komplikationen aufgetreten waren und die danach lange im Koma lag, bei der Preisverleihung erschienen ...
Geschmackloser Auftritt
Eine beliebte Sportjournalistin und Moderatorin wurde von einem Schicksalsschlag heimgesucht. So weit, so unglücklich und bedauernswert. Kein Zweifel. Die erste Maßnahme nach dem Blitzschlag aber war die Verhängung einer bis gestern andauernden Nachrichtensperre über das weitere Schicksal der Medienfrau. Eine wasserdichte Mediensperre über die Art, Hintergründe und Schwere ihrer Verletzung bzw. Krankheit. Sie, die von anderen immer alles wissen wollte, und die für und von drer Öffentlichkeit lebt, verbietet anderen den Mund, über sie zu sprechen. ...
Sage mir jetzt keiner, ich hätte ja wegschauen können. Nein, ich bin zwangsverpflichteter GEZ-Zahler und mische mich ein, wenn mit meinen Geldern PR Betrieben wird. Unterstelle mir auch niemand Herzlosigkeit oder fehlende Empathie. Im Gegenteil. Mich hat der Auftritt geschmerzt, weil ich glaube, dass man sich so nicht hergeben muss. ...
Verleihung der Goldenen Kamera ganz im Zeichen des verstorbenen Bernd Eichinger http://www.youtube.com/watch?v=kMXq2Zc5kNo
AntwortenLöschenna, ich weiß nicht. Ob da der Blogger namens Frontmotor nicht selber geschmacklos ist?
AntwortenLöschenNatürlich war der Auftritt auch für meinen Geschmack übertrieben arrangiert(über den Heiratsantrag kann ich auch nur den Kopf schütteln. Aber was ist, wenn es ihr wichtig war?) Und die Laudatio von Netzer war einfach großartig.
Aber was hat das mit der OZ zu tun? Der OZ-Artikel war doch angenehm sachlich und zurückhaltend. Und enthielt einen Satz, der eine Ohrfeige für Frontmotor ist:
Eine Zuschauerin schrieb kurz nach dem Auftritt im Internet: „Mein Mann liegt seit fast genau drei Jahren im Wachkoma. Wenn ich so etwas sehe, wird die ohnehin nie versiegende Hoffnung wieder größer.“
Ja Edward, nun wissen wir auch, dass Friede Springer nicht nur Wahlen, sondern auch Gefühle manipulieren kann. Das können sonst doch nur Religionen.
AntwortenLöschenFriede Springer die Göttliche, Verteidigerin der freien sozialen Marktwirtschaft.
http://www.friedespringerstiftung.de/foerder.htm
Ja das war ganz großes Kino, Hollywood war gestern oder wie man als leise Kritik in der SZ liest:
„ ... Man ist nicht ganz sicher, ob man mehr erschrocken oder nur berührt sein soll. Nur wenige Minuten später übrigens findet sich bei bild.de ein ausführlicher Bericht über Monica Lierhaus' Rückkehr ins Leben, für den "es im Vorfeld dieses Auftritts zu gemeinsamen Treffen kam, zu Gesprächen". Man kann also getrost sagen, dass Springer - einem der Verlage, der mit seinem großen Interesse an Monica Lierhaus' Gesundheitszustand immer wieder aufgefallen war - mit der Hilfe des übertragenden Senders ZDF ein ziemlicher Coup gelungen ist....“
@Edward
AntwortenLöschenDas sinnhafte Erfassen von Texten ist anscheinend nicht deine Stärke.
"Als Laudator hatte sich die Ausgezeichnete Günter Netzer gewünscht. Der begann seine Rede, wissend, welch eigentlich anrührender Moment der Auftritt von Frau Lierhaus sein würde, mit dem Geständnis, dass er sich sehr unwohl fühle, und jetzt sogar lieber einen Elfmeter in der 90. Minute schießen würde. Das klang ehrlicher, als es den Veranstaltern lieb sein konnte. ...Sie zeigt nicht nur, dass man es schaffen kann. Sie ist auch Botschafterin für alle vom Schicksal gesundheitlich hart geprüften Menschen (um das Wort "Behinderte" zu vermeiden, das ich irgendwie zu diskriminierend finde), die um ihre Rückkehr in den Beruf kämpfen...Mich hat der Auftritt geschmerzt, weil ich glaube, dass man sich so nicht hergeben muss."
@Anonym 18:02
AntwortenLöschenTja, das mit dem Sinnerfassen trifft wohl eher auf dich zu. Der Kritik an Springer und Co. (siehe Manfreds Kommentar) stimme ich doch zu. Aber Frontmotor griff Lierhaus persönlich an. Sein Blogeintrag stand unter der Prämisse "Meine Vorbehalte gegen Monica Lierhaus sind seit gestern bestätigt." Er bezichtigt sie, dass sie bewusst mitmachte (und daran ändert auch das von dir zitierte Einlenken am Ende des Eintrags nichts mehr). Da und nur da habe ich meine Bedenken. was, wenn sie und ihr Bedürfnis, sich mitzuteilen und zu danken, missbraucht wurde? Das von Manfred genannte Zitat aus der Süddeutschen hier in der ganzen Länge drückt das recht gut aus.
Aber mein Kommentar fragte eigentlich mehr, warum lupe das der OZ anlastet.
@Edward
AntwortenLöschenWer glaubt die Journalistin und Lebensgefährtin eines Fernsehproduzenten wurde von den Medien missbraucht, der glaubt auch an den Osterhasen und Weihnachtsmann!
"Hinter den Kulissen von deutschen TV-Unterhaltungsformaten finden rituelle Gebete statt. Es geht in diesen Gebeten selten um die Hoffnung auf den großen Erkenntnisgewinn während einer bevorstehenden Sendung. Es geht selten auch um jene Subversion, die Engländer und Amerikaner beherrschen: in Talksendungen, in denen Politiker so lange gebraten werden, bis sie eine Frage tatsächlich beantworten; bei Preisverleihungen, in denen die Prominenz von Komikern wie Ricky Gervais oder Steve Martin auf Bodenhöhe abgestellt werden. Es sind dies Abende, in denen etwas Tolles zelebriert wird: die Sprache....Es ist eine inzwischen quasi pornographische Anbetung des einen, großen und bitte absolut geilen Moments, der ins Bild muss - und heute können wir sagen: koste es, was es wolle, zum Beispiel die Würde einer Frau wie Monica Lierhaus...Monica Lierhaus wurde jetzt im ZDF ausgestellt."http://www.sueddeutsche.de/medien/tv-auftritt-von-monica-lierhaus-der-geile-moment-1.1057320
Übrigens Frontmanns Beitrag stand unter der Überschrift "Geschmackloser Auftritt".
Lupe wollte daruf hinweisen, "wie die Masse von Massenmedien manipuliert wird". Ähnliches ist in der SZ bezüglich des öffentlich-rechtlichen Rundfunks zu lesen. "Unser öffentlich-rechtliches Fernsehen ist so mittelmäßig, wie es ist, weil die Politik es exakt so will."
@Edward
AntwortenLöschenhttp://www.bildblog.de/27785/wagners-beste/
http://www.stefan-niggemeier.de/blog/monica-lierhaus-und-der-schoene-schein/
http://www.ndr.de/flash/zapp/interactivePlayer.html?xml=zappsendung265-interactiveBroadcasts.xml&sr=zapp&bid=lierhaus123