Entwarnung: Züssower Kofferbombe ist harmlosWelche Kofferbombe? Vier Sätze weiter:
Der Schnellzug, in dem der Schminkkoffer gefunden wurde ...„Bomben-Schminkkoffer“, soso.
Ein Räumkommando sprengte das herrenlose Gepäckstück ...„sprengte“, stimmt nicht, er wurde aufgeschossen.
IC/EC 379 – stimmt nicht, es war der IC 2356.
· „gefährliche Schminkkoffer“ – zwei Zeilen darüber steht „ist nicht gefährlich“
· „Im Juli vergangenen Jahres…“ – Jaja, die gute alte Chronik-Masche. Das ist ein völlig sinnfreier, weil irrelevanter Absatz. Aber: Es ist eben ein Absatz mehr.
· Was nicht im Artikel steht, aber (im Gegensatz zum letzten Absatz) eventuell interessant wäre: „Insgesamt kam es zu erheblichen Beeinträchtigungen des Zugverkehrs. 10 Züge hatten insgesamt 465 Minuten Verspätung, zwei Züge fielen völlig aus und ein Zug musste umgeleitet werden. Zusätzlich kam es bei sechs Zügen zu Teilausfällen.“ (aus der Pressemitteilung der Polizei Pasewalk)
Bleibt mal wieder die Frage, warum ich jedes Mal so blöd bin, den Mist (zu Ende) zu lesen.Blöd bestimmt nicht, aber mal im Scherz: so ein ganz klein wenig Masochismus?
Schlecht an dem gedruckten Artikel finde ich, dass minutiös die Vernichtung des Schminkkoffers geschildert wird, aber die Auswirkungen auf die Fahrgäste mit drei kurzen Sätzen erwähnt werden - ganz am Schluss, die Ihnen bekannt vorkommen werden:
Durch die Sperrung der Strecke kam es zu erheblichen Beeinträchtigungen des Zugverkehrs bis nach Frankfurt am Main. Zwei Züge fielen vollständig aus, bei sechs Zügen kam es zu Teilausfällen. Zehn Züge verspäteten sich um insgesamt 465 Minuten.Das zeigt, dass der Redakteurin sehr viel am Klamauk, an der Schaumschlägerei lag - reine Show, wertlos bis auf die Nachricht, dass die Bombe keine war.
voreilig dieser Käse, lupe. Dein Link und die Kritik bezieht sich gegen die Online-Vorabmeldung um 0:02 Uhr. In der jetzigen (zu bezahlenden) Online-Ausgabe und auch in meiner gedruckten (Greifswald)-Ausgabe trifft kein Kritikpunkt mehr zu.
AntwortenLöschenWenn, dann ist es schlampig vom Nachtdienst schiebenden Newsdesk-Redakteur(sicher in Lübeck) und vom Administrator, den(in der Tat sehr oberflächlich geschriebenen) Beitrag (noch) nicht ausgetauscht zu haben.
Aber weil der "Leser" sich so über das "Sprengen" statt des polizeilichen "Aufschießens" erregte:
Der Koffer wurde mit einer Wasserpatrone aufgesprengt. Also sowohl sprengen als auch aufschießen sind richtig - und falsch zugleich. Vom Werdegang der Meldung her müsste man natürlich wissen, dass die erste Polizeimeldung (und ich nehme an, dass diese der Vorabmeldung zugrunde lag) "sprengte" verwendete, später aber "wegen der Gefahr der Missdeutung" in aufschießen änderte. Tatsächlich stellt man sich unter "sprengte das herrenlose Gepäckstück" vor, dass der Koffer in die Luft flog. Aber "aufschießen" ist genauso missdeutig. Da stelle ich mir einen gezielten Schuss vor.
warum der Polizeisprecher nicht gleich mitteilte, dass der Schminkkoffer mit einer Wasserpatrone aufgesprengt wurde, ist doch wohl nicht der Greifswalder Redakteurin anzulasten, die sich nachlesbar um interessante Details bemühte (ob gelungen, sei dahingestellt) und offenbar auch nachfragte.
@Edward
AntwortenLöschenSchlampigkeit bleibt Schlampigkeit. Egal ob im Onlineangebot oder in der Printausgabe. Meerkatz hat den letzten Absatz schamlos aus der Pressemitteilung der Bundespolizei kopiert.
Korrektur:
AntwortenLöschenwie ich erst jetzt sah (auch zu voreilig geschrieben ;-))gibt es zur kritisierten Vorabmeldung, die tatsächlich noch immer auf der M-V-Seite steht, ein Video von einem "pixelvision", das vom IT-Administrator vertont und als OZ-Video eingestellt wurde. Somit wird dieser Amateurjournalist Quelle des kritisierten Beitrags sein.
Der Artikel, der den Artikel in der gedruckten Ausgabe ankündigt, steht unverändert online (12.24 Uhr).
AntwortenLöschenFalls es tatsächlich jemanden gibt, der, duch die Online-Ankündigung animiert, den ganzen, nunmehr veränderten Artikel gegen Geld lesen will, wird bitter enttäuscht sein, weil die Schaumschlägerei sich als solche zu erkennen gibt.
Genau das ist so unfassbar schäbig zahlungswilligen Lesern gegenüber.
Zu bemerken ist in diesem Zusammenhang auch, dass der missverständliche Terminus des Sprengens auch im (übrigens künstlich in die Länge gezogenen) Video (http://video.ostsee-zeitung.de/?bcpid=47137597001&bckey=AQ~~,AAAACmfaxwE~,OGVJeDFHMczYjqtj8NavJGJ2BiwaPuMG&bclid=47090015001&bctid=780881460001) verwendet wird, wo überdies fälschlich behauptet wird, es habe sich um den EC nach Brünn gehandelt.
AntwortenLöschenDer Hinweis bezog sich zudem nicht auf die Online-Vorabmeldung von 00:02 Uhr, sondern auf eine Meldung vom Montagnachmittag, die inzwischen nicht mehr verfügbar ist und noch haarsträubender war als die Vorab-Meldung.