31. Januar 2011

Was die OZ anrichtet (2)

Ein Leser machte mich auf diesen Leserbrief aufmerksam, der online zu lesen ist (Danke!). Mit ihm setze ich diesen Eintrag fort:
1 Euro Jobber unterrichtet/ zensiert

Es handelte sich wie ausdrücklich betont um "Quatsch/ Fantasie" Noten, die lediglich eine Wertschätzung der Arbeit der Kinder sein sollten. Was der Artikel erreicht hat ist, dass nun eine wertvolle Arbeitskraft an der Grundschule in Dersekow verloren gegangen ist, die sowohl von Kindern, Lehrern und Eltern geschätzt wurde.
Wenn die Arbeitskraft - die keine war, weil sie weder einen Arbeitsvertrag hatte noch einen Verdienst, und die deshalb nur für ihren Mehraufwand entschädigt wurde - tatsächlich wertvoll ist, was ich nicht in Abrede stelle, müsste sie auch wie eine wertvolle Arbeitskraft bezahlt werden. Darauf ist rotzfrech und rechtswidrig verzichtet worden, ist deshalb Ein-Euro-Sklaverei.
Die Lehrer und Schulleitung an der Grundschule "Lütte Nordlichter" machen einen tollen Job und betreuen die Kinder mit höchster Professionalität. Dass Lösungen gesucht werden die Kinder in Krankheits- und Fortbildungssituationen zu betreuuen, statt nach Hause zu schicken, sollte keinesfalls negativ ausgelegt werden, sondern allenfalls positiv bestärkt.
schreibt Anna Schäfer aus Greifswald 
Dank der unermüdlichen Propaganda der OZ und vieler anderer Medien kam Anna Schäfer nicht auf den Gedanken, dass sie einen Rechtsbruch und dessen Fortsetzung gutheißt. Ihren Gedanken fortgesetzt: Hauptsache, es fallen keine Stunden aus. Dass jede Arbeit anständig zu bezahlen ist, dass für Ausfallstunden Lehrer als Springer per Arbeitsvertrag eingestellt und für die Arbeitsstunden besser bezahlt werden müssen als die Lehrer im Normalarbeitsverhältnis (weil auch sie einen Mehraufwand hätten), ist ihr piepegal.

Weitergedacht: Falls Anna Schäfer und alle anderen, die den Rechtsbruch in Ordnung finden oder gar nicht erst merken, dass einer begangen wird, falls sie einer bezahlten Tätigkeit nachgehen, wäre wohl die letzte Konsequenz, alle diese Leute und damit natürlich auch alle Lehrer als Ein-Euro-Jobber einzusetzen und ihnen lediglich den Mehraufwand zu entschädigen. Halten diese Leute, Anna Schäfer eingeschlossen, das auch für normal, für nichts zu arbeiten, damit nichts ausfällt, nichts liegen bleibt, alles seinen Gang geht? Würden sie das ebenfalls gutheißen, weil so eine Menge Geld, jeglicher Arbeitslohn, jeden Gehalt, gespart würde?

Mitunter hilft es, einfach mal weiter zu denken.

4 Kommentare:

  1. Edward31.1.11

    vielleicht aber ist der Anna Schäfer die Beschäftigung der Kinder einfach nur wichtiger, als dass sie rechtskonform nach Hause geschickt werden. Zumal sie sicher da auch noch sich selbst überlassen auf den Bus warten müssten.
    Das hat nichts mit der OZ zu tun.

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  2. Die Beschäftigung der Kinder muss ja nicht rechtswidrig passieren, oder setzen Sie dies voraus?

    Es ist außerdem die Aufgabe der OZ, da ein wenig Aufklärung zu betreiben. Das wäre aber wohl nicht im Sinne von Springer, nehme ich an.

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  3. Manfred Peters1.2.11

    @ Edward
    Vielleicht einmal die 9. Folge „Deutsche Zustände“ beschaffen und lesen. Dann würden Sie hier nicht manchmal das Thema verfehlen.
    Hier ein Einführungsbeitrag:
    http://www.tagesschau.de/inland/deutschezustaende100.html

    Anm.: Den darin enthaltenen Beitrag zur Arndt-Diskussion möchte ich aber nicht empfehlen!

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  4. "vielleicht aber ist der Anna Schäfer die Beschäftigung der Kinder einfach nur wichtiger, als dass sie rechtskonform nach Hause geschickt werden"

    So ein wenig gegen ein Gesetz verstoßen ist nicht so schlimm, wenn es mir nützt, egal, wem der Rechtsbruch schadet?
    Dann brauchen wir letzlich weder Gesetze noch Verordnungen noch irgendwelche Regeln. Die Gesellschaft wäre ein rechtsfreier Raum - dumm für Anwälte, Gesetzeserfinder und für alle, die sich nicht selbst verteidigen können.

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