4. Januar 2011

Kurzmeldung mit 575 Wörtern

Heute erfahren die Leser aus der Greifswalder Zeitung, dass voraussichtlich am 17. Februar wieder Atomüll duch die Gegend ins Zwischenlager am Bodden gekarrt wird:
Neuer Castortransport ins Zwischenlager Nord: Sicherheitskräfte und Gegner bereiten sich vor
Am 16. Februar soll der nächste Atomschrott nach Lubmin rollen
Um das zu vermelden, verschwendete die Autorin 575 Wörter, denn mehr Neues war aus dem Artikel nicht zu erfahren. Es gäbe Neues zu berichten, das anderenorts seit anderthalb Jahren bekannt ist. Darauf verzichtete die OZ jedoch (wäre nämlich nicht unternehmerfreundlich), wie auch auf manch andere Information. Hier ein Auszug, denn es geht mal wieder um das Geld der Steuerzahler zugunsten der Atomstromindustrie, und darüber sollten auch OZ-Leser informiert werden:

... 2006 übernahm die staatliche Energiewerke Nord GmbH – deren alleiniger Gesellschafter das Bundesfinanzministerium ist – die Atomfabrik von der Deutschen Gesellschaft zur Wiederaufarbeitung von Kernbrennstoffen (DWK), einem Unternehmen der Energiewirtschaft. Die anfallendem Mehrkosten für den Rückbau und die Entsorgung des radioaktiven Mülls muss jetzt größtenteils der Steuerzahler tragen. Die Atomindustrie zahlt die seinerzeit vereinbarten 511 Millionen Euro plus Zinsen aus dem Rückbaufonds sowie zusätzliche 317 Millionen Euro für die Zwischen- und Endlagerung von Abfällen. Macht zusammen nur knapp eine Milliarde Euro.

Der Steuerzahler muss für die restlichen 1,63 Milliarden aufkommen, obwohl die Industrie die Anlage zu 40 Prozent direkt nutzte und zudem enorm von den dortigen Forschungsarbeiten profitierte: „Es kann nicht sein, dass die Steuerzahler auf einem Großteil der Stilllegungskosten für die Wiederaufbereitungsanlage in Karlsruhe sitzenbleiben. Hier sind Nachverhandlungen des Bundes mit den Energieversorgungsunternehmen das Mindeste, was man erwarten darf”, so Reiner Holznagel, der Bundesgeschäftsführer des Bundes der Steuerzahler. ...

Was manch andere Information betrifft, die Sie nicht einmal gegen Geld aus der OZ erfahren, verweise ich noch einmal auf diesen Eintrag, insbesondere auf die Kommentare. Wenn Sie die Kommentare bis zu Ende lesen, erfahren Sie, dass möglicherweise durch das Zusammentun von Kenntnissen ein neuer Eintrag entstehen könnte (Ich wünschte, das gelingt.), Informationen, die Sie ebenfalls nicht in der OZ zu lesen bekommen.

4 Kommentare:

  1. Edward4.1.11

    Gemach, gemach. Die Hintergrundinformationen kommen sicher noch.
    Erst einmal geht es um den Termin. Und da muss man ja wohl erst einmal anerkennen, dass es die OZ war, die das zuerst brachte. sicher auf Hinweis von Bernd Ebeling, aber die Idee, die Info per Umfrage bei Gastronomen zu verifizieren, finde ich clever.

    Trotzdem macht mich der Artikel wütend: Warum nur wieder dieser scharfmacherische Einstieg?

    Und was hat der Transport der WAK-Castoren mit dem Rückbau des KKW zu tun, was als Hintergrundinfo hinzugefügt wurde? Übrigens hieß die Vorgabe im Jahre 1994, dass das KKW bis 2008 zurückgebaut ist, zwischenzeitlich wurde als voraussichtliches Ende 2010 genannt, jetzt eben 2013. Weil aber das Bundesfinanzministerium den ursprünglich bewilligten Betrag von 6 Mrd. DM nicht aufstocken wollte (oder durfte), mussten eben Einnahmen die Kosten zeitlich strecken.

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  2. Anonym4.1.11

    @Edward
    In den Medein war bereits im Dezember, noch vor dem letzten Transport, von einem Termin im Februar zu lesen. Was ist an der Idee, sich bei den Gastwirten und Hoteliers zu erkundigen clever?

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  3. Anonym4.1.11

    an@Edward,
    Ich denke der "scharfmacherische Einstieg² war überhaupt nicht scharf genug.

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  4. Anonym4.1.11

    Palim palim, die Demokratie ist hin.

    Nicht dass jemand auf die Idee kommt, Demokratie zu spielen.
    Der Grüne Blog berichtet über Caffiers Gnadenlosigkeit.
    Nicht nur die zwei an den Schienen irgendwie Angeketteten oder wie auch immer diese Leute daran festklebten, soll es an den Kragen gehen, nein den ganzen Verein will Caffier ausradieren, ausrotten.
    Ho ho, man stelle sich mal vor, das Volk würde gleiches Recht für alle nach Manier des hohen Herren fordern.
    Es gäbe dann schon lange keine Büttel mehr oder sollen es Polizisten sein.

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