15. Januar 2011

Tief gesunken

Die Greifswalder Redaktion übernahm dieses Rätsel, um ein wenig die OZ zu füllen. Einen anderen Sinn kann ich darin nicht finden:
Des Kanzlers Nachtgeschirr?
Keine Ahnung, woher soll ich das wissen?
Großer Topf eines großen Mannes? Brigitte Bölter mag Legenden.
... und die Redaktion meint, wie die auf Usedom, woher das Geschriebsel stammt, Leser mit solchem rätselhaften Nachtgeschirr-Quark zufriedenzustellen zu können.
Kaum zu glauben, aber wahr: Das einem Bowletopf ähnelnde Gefäß, das Brigitte Bölter hier in die Kamera hielt, ist ein Nachtgeschirr. Und angeblich nicht irgendeins. Nein, dieser, für heutige Verhältnisse ziemlich große Topf soll auch einem Großen der deutschen Geschichte für kleine wie große Geschäfte gedient haben. Kein Geringerer als Deutschlands erster Reichskanzler, Otto Graf von Bismarck (1815 - 1898), heißt es, habe sich in ihm entleert (oder auch nicht). Immer dann, wenn er im bayrischen Bad Kissingen kurte und das war eine Zeitlang jährlich der Fall. ...  Hervorhebungen von mir
Vorsicht, gerade hat die OZ durch Wahl der Wirklichkeitsform eine Annahme zu einer Tatsache umgeschmiedet.
In Bad Kissingen ist dieser Topf schon lange nicht mehr. Wer ihn sehen möchte, muss das Pommersche Bettenmuseum besuchen. Wo das nun wieder ist? Im Hafen von Karlshagen auf Usedom. Den Reichskanzler sah man dort nie.
Und worin besteht der Nachrichtenwert? Ich fand keinen.

Und worin besteht der Unterschied zwischen dem Arm eines Reichskanzlers und dem anderer Menschen?

Wie tief ist die OZ gesunken, wenn sie meldet, dass nun ein Nachtgeschirr zu besichtigen sei, in das sich einst Bismarck entleerte oder auch nicht entleerte? Tief, bis ins Nachtgeschirr.

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