13. Dezember 2010

Was, wenn niemand prügeln will?

Was auf der Titelseite am wichtigsten war:
Castor-Proteste: Polizei richtet mobile Arrestzellen ein
Angst einjagen, gelernt ist gelernt, fast wie vor dem G 8-Gipfel und während des G 8-Gipfels in Heiligendamm. Das ist es, was die OZ kann.
Und das war passiert:
2800 Kernkraftgegner protestierten am Sonnabend in Greifswald friedlich gegen den Atommüll-Transport nach Lubmin. Der Zug mit den Castoren soll in dieser Woche rollen. ...
Wie viele Gegner sich versammelten, wird weiter unklar bleiben. Gute Zähler, also nicht die Zahlen-Abfrager der OZ, zählten über 3600 Menschen. Zu Beginn und am Ende der Proteste waren es jedoch weniger.

Der Umstrukturierer hatte für die Mantelredaktion dies beobachtet:
Den Atomkraftgegnern standen 900 Polizeibeamte aus ganz Norddeutschland gegenüber.
Wenn sie einander schon nicht gehauen haben, standen sie einander wenigstens gegenüber. Welch ein Unsinn! Dann hätte sich der Demonstrationszug nicht bewegen können. Ein Demonstrant schilderte es so:

Ich hatte zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, die Polizei sei nicht auf der Seite der Demonstranten. Ganz im Gegenteil. Die Polizisten haben in vorbildlicher Weise den Demonstrationszug geschützt und durch kluge Verkehrsleitmaßnahmen für einen absolut reibungsfreien Ablauf der Veranstaltung gesorgt.

Kurz geschrieben: Demonstraten und Polizisten waren keine Gegner. Das hat der Umstrukturierer nicht gemerkt?

Per Kommentar versuchte der Umstrukturierer eine nicht gestellte Frage zu beantworten:
Kein Zug ohne Zwischenstopp
Warum der Protest gegen Atomtransporte in Greifswald wächst.
Das hat er nach vielem Schwadronieren herausgefunden, und die OZ hat es verkauft:
... Bislang galt die Region ganz im Nordosten eher als eine mit geringem Protestpotenzial — wenn es um Atomtransporte ging. In dem 1995 komplett stillgelegten Kernkraftwerk „Bruno Leuschner“ waren bis zur Wende immerhin 6000 Menschen tätig. In Vorpommern sorgte der Atomstrom zu DDR-Zeiten nicht nur für Energie und Fernwärme, sondern für greifbaren Wohlstand. Die in den 70er-Jahren in Greifswald entstandenen Neubau-Siedlungen Schönwalde I und II waren Wohnraum für die in Lubmin tätigen Menschen und ihre Familien. Viele von ihnen wurden nach der Stilllegung arbeitslos. Atomkritiker konnten deshalb in Greifswald bisher kaum Land gewinnen. Noch vor zwei Jahren, als der letzte Castor-Transport aus dem brandenburgischen Rheinsberg nach Lubmin rollte, protestierten gerade mal knapp 100 Menschen entlang der Strecke.
Diese Zeiten gehen offenbar ihrem Ende entgegen — spätestens, seitdem sich die Vorpommern mit Nachdruck (und allen Märchen und Lügen in der OZ zum Trotz) erfolgreich gegen die Pläne des dänischen Staatskonzerns Dong Energy aufgelehnt haben, in Lubmin ein Steinkohlekraftwerk errichten zu wollen . Ein Atommüll-Transport ins Zwischenlager Nord dürfte in Zukunft anders als noch vor wenigen Jahren kein Zug ohne Zwischenstopp mehr sein. 
Und? Wissen Sie jetzt Bescheid?

In einem Artikel auf der Landesseite steht dieses Zitat:
„Es ist kein atomwaffenfähiges Material.“EWN-Chef Dieter Rittscher
1. Wenn Rittscher etwas sagt, muss ganz genau zugehört und unbedingt nachgefragt werden. Ich hoffe, demnächst etwas Substanzielles dazu einzutragen.
2. Es ist im Grunde piepegal, ob waffenfähig oder nicht: Es STRAHLT.

In der Greifswalder Lokalausgabe kam sogar der sonst gern unbeachtete Träger des Alternativen Nobelpreises, Prof. Succow, mit einem Satz zu Wort.

Ansonsten empfehle ich auf webmoritz kostenlos nachzulesen, was los war und sonst noch gesagt wurde, z.B. dies:

“2010 ist ein Katastrophenjahr! Vier Konzerne haben mit Hilfe der Regierung über die Bürger gesiegt”, kritisierte Oskar Gulla (SPD) von der Bürgerinitiative gegen das Steinkohlekraftwerk in Lubmin. “Der Kampf gegen das Steinkohlekraftwerk war umsonst, wenn der Kampf gegen das Zwischenlager verloren wird, weil es keine Garantie dafür gibt, dass aus dem Zwischenlager kein Endlager wird”, so Gulla weiter. “Das ist eure Zukunft! Es ist euer Kampf”, wendete sich der Sozialdemokrat abschließend an die zahlreich anwesenden Kinder und Jugendlichen.

Sie könen auch hier oder hier oder hier nachlesen, was Atomkraftgegner schreiben.

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