Was Sie aus der OZ weder in dieser Qualität noch rein inhaltlich erfahren, was beschämend für die einstige selbsternannte Heimatzeitung ist, die es immer noch wagt, von sich zu behaupten, hier zu Hause zu sein, ist anderswo zu lesen:
Atommüll nach Lubmin
"Wir sind noch nicht das Wendland"
Der nächste Castortransport nach Lubmin steht bevor. Die Protestkultur gleicht nicht der im Wendland. Doch: Wie lebt man im Nordosten mit dem Atommüll? ...
Wieso? Hat Sibylle Marx doch gut gemacht. (OZ vom 06.12.)
AntwortenLöschenMeine eigenen Umfragen im Auftrage der Nachrichtenagentur haben bestätigt: Die Leute außerhalb Greifswalds haben mehr Angst vor Ausschreitungen der Gegner als vor dem Transport.
Den taz-Artikel finde ich wesentlich besser, weil konzentriert und eben nicht ausschweifend Hintergrund vermittelt wurde, sehr gut geschrieben.
AntwortenLöschenWofür die Autorin nichts kann, ist, dass Ihr Artikel nur lokal erschien.
Interessant noch: Warum haben die Leute mehr Angst vor Ausschreitungen?
AntwortenLöschenWeil Medien wie die OZ die eine Angst geradezu herbeischreiben (die andere Angst herunterschreiben. EWN: Wir haben alles im Griff.), wie einst schon vor und während des G 8-Gipfels. Das war schlimme Angstmacherei, eine Schande für den Journalismus.
Ich habe damals ausführlich darüber eingetragen.
Diese Angstmacherei hat sich fortgesetzt (Effekt: Bloß nicht hingehen und demonstrieren, könnte was auf die Nase geben.), ist nur nicht mehr so plakativ wie damals.
@Edward
AntwortenLöschenDas achte Gebot ...
Definiere Ausschreitungen?
Welcher Zusammenhang besteht zwischen der Angst von Leuten außerhalb Greifswalds und einer in der Stadt stattfindenden Demonstration, die sich auch gegen den Atomausstieg richtete?
OZ v. 7.12.:
"Mehrere hundert Polizisten sollen am Sonnabend den Protest gegen den Castortransport nach Lubmin absichern... Mit ohrenbetäubenden Krach vor dem Rathaus, einem Anti-Atom-Alarm, eröffneten die Atom-Gegner gestern Abend ihre Protestwelle... Zum Aktions-Höhepunkt am Sonnabend werden 4000 Demonstranten aus dem gesamten Bundesgebiet erwartet... Die Protestler... Für die Polizei wird die Demonstration eine riesige logistische Herausforderung. Mehrere hundert Kräfte werden die mehrstündige Großdemo mit zwei Kundgebungen absichern... „Wir halten starke Reserven aus dem gesamten Bundesgebiet bereit“,... Bislang gebe es jedoch keinerlei Hinweise auf die Anreise gewaltbereiter Personen... Die Beamten werden den Menschenzug nach vorne und hinten absichern...Ursprünglicher Veranstaltungsort sollte der Rubenowplatz sein. Diesen lehnte die Stadt wegen der hohen Zahl der Protestler ab... Im Januar 2001 demonstrierten 7000 Menschen gegen Rechtsextremismus. Damals waren 650 Polizeikräfte im Einsatz...
Wir halten starke Reserven aus dem gesamten Bundesgebiet bereit.“ Gunnar Mächler"
Weshalb bedient sich die OZ dieser martialischen Sprache und schürt dadurch unterschwellig die Angst vor den Demonstranten? Schon allein die Titulierung der Demonstranten als Protestler ist despektierlich.
Als Lieschen Müller wäre ich jetzt wahrscheinlich besorgt, hätte vllt. sogar Angst.
Wer sich den Verlauf der Demo-Route ansieht (http://www.ostsee-zeitung.de/greifswald/index_artikel_komplett.phtml?param=news&id=2978684) wird feststellen, dass die Strecke weder den Weihnachtsmarkt noch das "Stahlhaus" tangiert. Der Abstand beträgt mehrere hundert Meter. Dazwischen, so die Ankündigung, ein riesiges Polizeiaufgebot. Bestand, ungeachtet dessen, dass die Organisatoren und die anderen zivilgesellschaftlichen Gruppen immer wieder den friedlichen Verlauf der Demonstration ankündigten und wiederholt zur Gewaltlosigkeit aufgerufen haben, ein Risiko für die Gewerbetreibenden? Nein, denn selbst wenn es einige Chaoten gegeben hätte, wären die eingesetzten Ordner und das starke Polizeiaufgebot wahrscheinlich ausreichend gewesen eine Eskalation zu verhindern.
Der Artikel von S. Marx ist daher alles andere als objektiv. Insoweit ist nicht erkennbar, was an deren Artikel gut gemacht gewesen sein soll. Der Artikel hat, ohne Überschrift, 3520 Zeichen. Die ersten 1841 Zeichen befassen sich mit der Besorgnis der Händler. Wer es bis hierher ausgehalten hat, erfährt auf den letzten 1679 Zeichen die Relativierung. Was beim Leser hängen bleibt, ist das Negative.
Man darf gespannt sein, wie die OZ im Vorfeld des Castor-Transports berichten wird. Die Anti-Atom-Aktivisten setzen auf zivilen Ungehorsam und lehnen Straftaten ab!
"Als Akt des zivilen Ungehorsams werden wir mit vielen Menschen den Castor-Transport mit einer Sitzblockade aufhalten. Wir werden unser wertvollstes Gut, unsere eigenen Körper einsetzen, um deutlich zu machen, dass wir Atomkraft für eine existentielle Bedrohung halten.
Wir werden die Schiene nicht freiwillig verlassen, wir werden besonnen und ohne Gewalt handeln, denn nicht die Polizisten sind unsere Gegner_innen, sondern die, die diese unverantwortliche Technologie immer noch wollen.
.
.
.
Eine Sitzblockade ist eine Ordnungswidrigkeit, keine Straftat.
.
.
.
Wir werden in kleineren und größeren Gruppen im gesamten Bundesgebiet an die Castorstrecke gehen, per Sichtkontrolle die Gleisanlagen prüfen und auf eventuelle Gefahren aufmerksam machen. Wir rufen alle auf, schon in der Nähe ihrer Wohnstätte an die Strecke zu gehen. Dem Castor entgegen!
Hinweis: Ein Betreten der Gleise selbst ist in der Regel nicht nötig und u. U. nicht zielführend, weil dies mit Gefahren für uns Menschen verbunden ist." http://lubmin-nixda.de/content/tag-x-lubmin
Ist ja gut. Mich kotzt der heutige BILD-Journalismus doch auch an. Muss ich leider selbst bedienen, wenn ich Geld verdienen will.
AntwortenLöschenHier ging es mir doch nur darum, darauf zu verweisen, dass die OZ sehr wohl die Stimmung vor dem Transport thematisiert hat (wenn auch unklar ist, warum dafür eine Honorar-Autorin der Kirchenzeitung beauftragt wurde). Der Artikel fand sogar bei der Anti.Atom-Bewegung Beachtung.
siehe Contratom
Sorry, da habe ich ein x für ein U gehalten bzw. den Artikel vom 6. mit dem vom 9. http://www.ostsee-zeitung.de/greifswald/index_artikel_komplett.phtml?param=news&id=2980245 verwechselt.
AntwortenLöschenOZ v. 6.12.: "Die Kommune jedenfalls habe schon beschlossen, den Demonstranten keine Quartiere zur Verfügung zu stellen. Der Polizei schon."
Gegendarstellung mittels Leserbrief. Velta Zemke, Freie Wählergemeinschaft
„FrischerWind für Lubmin“ in OZ vom 9.12. "Es gibt keinen Gemeindebeschluss dazu, nicht den Anti-Atom-Demonstranten, wohl
aber der Polizei Unterkünfte zur
Verfügung zu stellen."