17. Dezember 2010

Totaaal langweilig

Während sich die OZ dafür bezahlen lässt nachplappernd mitzuteilen, wo sich Wikileaks-Gründer Assange gerade aufhält (Totaaal wichtig!), haben sich Journalisten daran gemacht, die veröffentlichten Unterlagen zu sichten und aufzuarbeiten. U.a. ist das dabei herausgekommen:



Wikileaks: Nigeria Pfizers schmutzige Tricks

Hat Pfizer Druck auf die nigerianische Justiz ausgeübt, um Prozessen nach einer umstrittenen Medikamentenverabreichung zu entgehen? Einige Kinder starben damals. Nun zitiert Wikileaks aus einem Geheimpapier.
Als 1996 im Norden Nigerias eine Meningitis-Epidemie ausbrach, schickte der weltgrößte Pharmahersteller Pfizer Ärzte in die Region und startete eine großangelegte humanitäre Hilfsaktion. So jedenfalls erzählt der Konzern die Geschichte.
Kritiker behaupten hingegen schon seit Jahren, das US-Unternehmen habe die Welle an Hirnhautentzündungen, die schließlich 12.000 Menschen das Leben kostete, genutzt, um einen illegalen Freilandversuch an Kindern mit einem seiner Medikamente zu unternehmen. Dabei soll das Unternehmen in Kauf genommen haben, dass Kinder starben - und zum Teil schwere Behinderungen erlitten.
Die Folge? Pfizer musste sich mit peinlichen Gerichtsverfahren und milliardenschweren Entschädigungsforderungen herumplagen. Im vergangenen Jahr einigte der Pharmahersteller sich mit der Regierung des nordnigerianischen Bundesstaats Kano überraschend darauf, die Klagen gegen eine Zahlung von 75 Millionen Dollar beizulegen. Nun gibt eine von der Enthüllungsplattform Wikileaks veröffentlichte Diplomatendepesche Einblick in die Hintergründe dieses Deals. Dem als geheim eingestuften Dokument zufolge engagierte Pfizer Privatdetektive, um an belastende Informationen über den für das Verfahren zuständigen Staatsanwalt Michael Aondoakaa zu gelangen. ...

4 Kommentare:

  1. Anonym17.12.10

    Humanitäre Hilfsaktionen werden diese Schweinereien genannt.

    Die Zeitschrift Le Monde berichtet in der Dezemberausgabe auch darüber:

    Arme Schlucker-Klinische Studien sind ein Riesengeschäft im Interesse der Pharmaindustrie

    In dem grossen Artikel werden die Strategien der Pharma ausführlich behandelt.

    Ein kurzer Ausschnitt, der mir, obwohl ich inzwischen viel über die Sauereien der Pharma erfahren habe, erneut einen Hieb versetzte.

    "Unliebsame Ergebnisse mit starken Nebenwirkungen

    Manchmal finden die Auftragsforscher sehr schnell heraus, dass ihre Auftragsgeber ungünstige Ergebnisse nicht schätzen. Wenn in einem Bericht beispielsweise steht, dass bei den Testpersonen schwere Nebenwirkungen auftreten, kann der testende Subunternehmer durchaus den Auftrag verlieren. Eine Ärtzin berichtete von einem klinischen Test, bei dem sich das Medikament als gefährlich herausstellte."

    Die Ärztin schrieb die Beobachtungen und Empfehlungen auf, die der Auftraggeber ignorierte und das Medikament wurde zugelassen. Später musste es wieder vom Markt genommen werden.
    Von diesem Unternehmen bekam die Ärztin nie wieder einen Auftrag.

    So läuft das, Ärzte müssen aufschreiben, wie es die Pharma haben will. Nebenwirkungen im Text unerwünscht.

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  2. Anonym17.12.10

    Warum ist dieser Kommentar gelöscht?

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  3. Da ist er wieder. Ich habe zur Zeit ein Problem mit dem automatischen Spamfilter.
    Tut mir Leid, wenn Kommentare so verschwinden und ich vergesse mitunter im Spam nachzusehen. Deshalb ist solch ein Hinweis auf das Verschwinden goldrichtig. Danke!

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  4. Anonym18.12.10

    Die OZ brachte kürzlich einen Artikel, der in allen verblödenen Massenmedien zu finden ist.

    "Neuer Impfstoff soll Hunderttausende Kinder retten"

    Mich interessiert eher, welche Firma hat diesen Impfstoff hergestellt, wann und wie und an wen getestet.

    Auch wollte ich wissen, wer steckt hinter der Allianz GAVI.

    Die GAVI Alliance wird zu 75 Prozent von der Bill&Melinda Gates Foundation finanziert, die im Unterschied zu den UN-Organisationen auch einen ständigen Sitz im Aufsichtsrat hat.
    Weitere Mitglieder sind Regierungen von Industrie-und Entwicklungsländern, UNICEF,WHO, die Weltbank, nicht staatliche Organisationen, Stiftungen, Hersteller von Impfstoffen sowie Forschungsinstitutionen.
    Bill Gates ist verwickelt in die ziemlich schmutzigsten Geschäfte überhaupt.
    Die Süddeutsche brachte über diesen Gutmenschen am 10.01.2007 einen interessanten Artikel:

    "Kinder verseucht, aber gegen Masern geimpft"

    oder Telepolis

    "Mit blinden Augen- Die schmutzige Kehrseite von Bill Gates Wohltätigkeitsstiftung"

    Ob das mit dem neuen Impfstoff tatsächlich so gut für Hunderttausende Kinder ist, kann ich nur hoffen.
    Bei diesen schmutzigen Wohltätern habe ich ein mulmiges Gefühl.

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