18. Dezember 2010

"Polizei war ausgezeichnet vorbereitet"

Ich hatte es geahnt: Es kommt noch etwas nach.

So hatte der stellvertretende Chefredakteur von seinem Sessel auf der Rückseite des Mondes den Polizeieinsatz während des Castortransportes kommentiert:
Die Polizei war ausgezeichnet auf den dadurch fälligen zweitägigen Transport vom Mittelmeer an den Greifswalder Bodden vorbereitet.
Meine Meinung dazu hatte ich anhand von OZ-Texten zum Thema hier geschildert.

Hinzuzufügen ist dieser Beleg für den Sesselstandort des Stv. und natürlich für die Unfähigkeit des Polizeiführungspersonals:
Tausende mussten während des Atom-Transports stundenlang im Auto warten. Die rigorosen Straßensperrungen sorgen für Ärger.
Das Verkehrschaos während des Castor-Transports sowie der Proteste der Atomkraft-Gegner sorgt in Lubmin und Umgebung für Wut und Verärgerung. Autofahrer mussten am Donnerstag mehr als drei Stunden in ihren Fahrzeugen ausharren, weil rund um das Seebad großräumig alle Straßen gesperrt worden waren. In dem Bereich leben rund 11 000 Menschen.
Kinder warteten vergeblich auf den Schulbus, konnten aber wegen der umfangreichen Vollsperrungen auch nicht von ihren Eltern abgeholt werden. Die Landesstraße 262 von Greifswald nach Lubmin hatte die Polizei gegen 14 Uhr bereits am Abzweig nach Friedrichshagen komplett abgeriegelt.
Auf den Straßen spielten sich zum Teil emotionale Szenen ab: weinende Frauen, wütende Männer. „Kein Mensch hat diese Polizei-Blockade verstanden“, schimpft Lubmins stellvertretender Bürgermeister, Frank Tornow. Bis spät abends war er unterwegs und hat sich dafür eingesetzt, dass Bürger abgeriegelte Straßen und Bahnübergänge passieren durften. ...
Was ich unmöglich finde: Dass sich mindestens einer der drei Autoren mit lapidarem Gequatsche von einem Oberpolizisten abwimmeln ließ:
Bundespolizeiführer Joachim Franklin kündigte gestern an, das Verkehrskonzept bis zum nächsten Castor-Transport Anfang 2011 zu überarbeiten. Am Donnerstag sei die schlechte Witterung für die Lage mit verantwortlich gewesen.
Das haben die Betroffenen und die zahlenden Leser nicht verdient. Das haben alle Bürger nicht verdient, die mit ihren Steuern die unfähigen Führungskräfte der Polizei bezahlen.
Wer sich als Redakteur mit so einer Büttelaussage zufrieden gibt, ist sein Geld, und damit das der Leser, nicht wert.
Das ist schlichte Aufschreiberei, kein Journalismus.

1 Kommentar:

  1. Anonym18.12.10

    Das ist gegeneinander aufhetzen:

    Bürger gegen Demonstranten

    nichts weiter.

    Das kennen wir schon

    Bürger, die noch einen Job haben gegen ALG II - Empfänger

    Die Bevölkerung gegen einander ausspielen. Nichts ist für Regierende so schlimm, wie Einigkeit im ganzen Volk.

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