24. November 2010

Wie Gäste gelockt werden sollen

Da ich gerade über das Image der Insel schrieb, noch dies vom 22. November aus der Propagandaorgan:
Noch schöner Urlaub machen in MV — neue Hotels für 220 Millionen
Das erinnert mich an die Propaganda, es müssten moderne Kohlekraftwerke gebaut wurden, damit alte ersetzt werden könnten. Nirgends in dem Hotel-Artikel wird darüber berichtet, ob alte Hotels abgerissen werden.
Leser auf Usedom kann die Angst packen, wenn sie zu lesen bekommen:

... Pünktlich zur Urlaubssaison 2011 eröffnet auf der Insel Usedom das Steigenberger Grandhotel Heringsdorf. Mit einer Bausumme von 50 Millionen Euro ist die Hotelanlage derzeit eine der größten Investitionen im Tourismus. In bester Lage entstehen 150 Zimmer sowie zwei Apartmenthäuser ...
Auf der Insel Usedom investieren indes die Betreiber der Marina Kröslin acht Millionen Euro in den Bau einer Ferien-Siedlung. ...
Ganz zu Anfang auch gleich noch diese Drohung:
Außerdem sind mittelfristig weitere Großprojekte angedacht. ...
Da wird es die Insel mit dem Koloss von Heringsdorf erwischen.

Es dürfte inzwischen auch dem emsigsten Propagandisten nicht entgangen sein, dass die Übernachtungszahlen sich verringern, und dass die Infrastruktur in etlichen Gebieten dem Zuwachs nicht gewachsen sein wird und z.T. schon seit Jahren nicht ist.
Oder glaubt die Autorin der Schön-/Propaganda-Schrift, mit den neuen Hotels und Ferienwohnungen würden die Probleme im Straßenverkehr geringer? Dochdoch, allem Anschein ist es so, denn sie kommentierte ihr Werk so:
Gute (???) Nachrichten für Einheimische und Gäste: Im kommenden Jahr werden in Mecklenburg-Vorpommern rund 220 Millionen Euro in neue Tourismusprojekte investiert. ...

Fakt ist jedoch auch: Allein mit neuen Betten lassen sich keine zusätzlichen Gäste locken. Es kommt auf das besondere Angebot an, auf Qualität, das Preis-Leistungs-Verhältnis und intelligente Vermarktung. Nur so lassen sich Stammgäste halten und zugleich neue Besucher gewinnen.
Es kommt erst einmal darauf an, dass die Urlauber z.B. auf die Insel Usedom gelangen und auch wieder hinunter. Das, was hier in jedem Sommer passiert, werden sich viele Urlauber kein zweites Mal antun. Da können die Angebote noch so modern sein. Urlauber lassen sich durch sog. intelligente Vermarktung (z.B. durch Verschweigen der Nachteile) auch nicht auf Dauer verscheißern.

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