10. November 2010

Selig sind die Krämer, wenn sie losgelassen

Die OZ als Diener der Krämerseelen:
Deutsche greifen fürs Fest tiefer ins Portmonee

Die Deutschen wollen in diesem Jahr wieder mehr Geld für Weihnachtsgeschenke ausgeben: Im Schnitt 290 Euro — das sind 1,3 Prozent mehr als im Vorjahr. ...
Naklar, die Deutschen, also alle. Wer will da schon abseits stehen?
„Es wäre erstaunlich, wenn die Konsumenten nicht deutlich mehr für Geschenke ausgeben würden als im vergangenen Jahr“, betont auch Josef Sanktjohanser, Präsident des Handelsverbands Deutschland. Die ersten Ergebnisse seien vielversprechend, die „Krise in den Köpfen“ sei überwunden.
Wie volksverblödend das Gewäsch von den tiefer Greifenden ist, lässt sich sehr leicht erklären:

Wäre doch gelacht, wenn sich nicht auch das Weihnachtsfest für das Hochjubeln des privaten Verbrauchs einspannen ließe. Peinlich wird diese Angelegenheit jedoch, wenn man bedenkt, dass die Verbraucherpreise aktuell im Vergleich zum Vorjahr um ebenfalls 1,3% steigen. Inflationsbereinigt betragen die Mehrausgaben für Weihnachtsgeschenke laut dem wie auch immer zustande gekommenen „Christmas Survey 2010“ somit null Euro. 

D.h., wer lediglich genauso viel kaufen möchte wie im vergangenen Jahr, muss mehr Geld ausgeben, 1,3 Prozent mehr. Einfach lächerlich und leider sehr gefährlich diese krämerselige Nachplapperei, im OZ-Jargon kritischer Hochwertjournalismus.

Nachtrag, 17.40 Uhr: 
 
... Bei so seit vielen Jahren gedrosselten Arbeitseinkommen (Abb. 15586, 15105) lahmt die Massenkaufkraft und damit der Binnenverbrauch und so das wichtigste Aggregat jeder Wirtschaftsentwicklung. ...

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