10. November 2010

Offene Frage

Der Landeskorrespondent schrieb einen Kommentar:
Castor-Behälter in Gorleben
Vergiftete Atmosphäre
... Wer glaubt, Zehntausende Atomkraftgegner auf Äckern und Schienen im Wendland könnten die Politik ... wenigstens zum Nachdenken bewegen, sieht sich bereits am Tag eins nach der Ankunft der strahlenden Fracht enttäuscht. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hält eisern am Ausstieg aus dem Atomausstieg fest. Die FDP verweist auf die ergebnisoffene Untersuchung des Endlagers Gorleben.

Die Grünen sind noch völlig besoffen vom Gefühl, nach Jahren der tatenlosen Regierungsbeteiligung endlich wieder eine Protest-Partei zu sein. Und Sigmar Gabriel übt sich in dem, was er fraglos am besten kann: im Poltern. ...
An der Lösung des Grundproblems zeigt dagegen kaum jemand ernsthaft Interesse. ...
Wenn das alles so ist, wie behauptet, sollte der Autor sich einfach fragen, wozu denn Politiker (nicht die Politik) taugen, wozu die OZ alle Naselang solch einen Rummel um Wahlen macht - vor, während und danach, oder warum sie seitenweise den abgesonderten Quark von Politikern an die Leser verkauft.

Wenn es nur die Atompolitik wäre, könnte ja entgegnet werden, ansonsten kümmern sich die Politiker ja um Probleme im Sinne der Mehrheit jener, die mit ihren Steuern deren Dasein überhaupt erst ermöglichen. Es ist aber nicht nur die Atompolitik, sondern es sind die Kriegs (nicht die Verteidigungs)politik, die Steuerpolitik ... Sollte nicht endlich den Lesern belegt werden, dass der Masse der Politiker egal ist, was die Mehrheit will? Aber in der OZ-Leserschaft hat Ruhe die erste Bürgerpflicht zu sein; die zweite ist: kaufen.

Der Kommentator beendet den Text mit der Frage:
Wann wacht die Politik endlich auf?
Das setzt voraus, dass die Politiker schlafen, und zwar alle. Das ist garantiert falsch. Die meisten sind hellwach und tun, was sie gern möchten. Denn sie müssen kaum damit rechnen, dass Journalisten das tun, was ihnen seit Jahrzehnten angedichtet wird, als vierte Macht die Politiker kontrollieren.

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