21. November 2010

Das sind Aussichten

... die wir unseren unfähigen Regierungen, von uns mit Steuergeld gepäppelt, zu verdanken haben:

Mich erstaunt immer wieder (in den OZ-Redaktionen und im neuen, chicen Hauptstadtbüro staunt kein Kopierer und Nachplapperer), mit welcher Naivität europäische und insbesondere deutsche Politiker mit Fragen der internationalen Wirtschaftspolitik umgehen. Wirtschaftsminister Rainer Brüderle, Finanzminister Wolfgang Schäuble und auch der Euro-Gruppen-Chef Jean-Claude Juncker haben in dieser Woche Kritik an der amerikanischen Politik der quantitativen Lockerung geübt.

Selbst Bundeskanzlerin Angela Merkel ...

Sie alle fürchten, dass eine Abwertung des US-Dollar das zelebrierte Wirtschaftswunder abrupt beenden wird - nicht ohne Grund. Aber niemand hat Deutschland dazu gezwungen, eine Wirtschaftspolitik zu betreiben, deren strategischer Kern darin besteht, Leistungsbilanzüberschüsse auf Kosten der Weltwirtschaft zu erzielen. Deutschland spielte die internationalen Auswirkungen der eigenen Politik immer herunter, verlangt aber verantwortliches Handeln von anderen. Da Merkel jeden Vorschlag einer formellen Begrenzung der Leistungsungleichgewichte abschmettert, braucht sie sich nicht zu wundern, dass die Amerikaner ihrerseits jetzt brutal die eigenen Interessen verfolgen - und die Deutschen und Chinesen an ihren Überschüssen verbluten lassen. ...

... Die Amerikaner werden die Politik der quantitativen Steuerung weiter betreiben, daran besteht kein Zweifel, eventuell sogar in einer dritten Auflage im nächsten Jahr. Irgendwann wird es ihnen gelingen, die Inflationserwartungen nach oben zu schrauben, während die Inflation bei uns stabil bleiben oder noch leicht fallen wird. Der Wechselkurs des Dollars wird gegenüber dem Euro fallen und uns ein japanisches Jahrzehnt bescheren. Davor hat Deutschland zu Recht Angst. Die richtige Antwort wäre daher nicht eine Fundamentalkritik an den USA, sondern in der ersten Instanz eine Abkehr vom wirtschaftspolitischen Autismus. ...
Hervorhebung und Link von mir.

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