21. September 2010

Das muss jetzt mal sein

Zu dem Artikel voller Mutmaßungen passend:
Zeitungsverleger setzen auf bezahlten Qualitätsjournalismus
Geld für Qualität, auch im Internet — darauf setzen die deutschen Zeitungsverleger. ...
Was für ein Qualität sie wohl meinen? Das Wort Qualität ist neutral, es gibt Qualitätsstufen, nicht für die Verleger und die nachplappernde Nachrichtenagentur, für die OZ sowieso nicht.
Übrigens schafft es die OZ im Internetaufttritt nicht einmal, den Texten sinnvolle Bilder zuzuordnen; soviel zur Qualität im Internet.

Meinen die Verleger solche Seiten, wie die über den sog. Amoklauf?
Meinen sie die etwa 8000 Texte, die sich der Besprechung in meinem Blog bildlich aufdrängten, meinen Sie weitergereichte Volksverblödungsversuche, verkaufte Langeweile,
meinen sie die Märchen, die Wettergeschichten, die Schönschriften, die immer wieder durchschimmernde Ahnungslosigkeit?
Meinen sie das an Verweigerung grenzende Vernachlässigen der Recherche?
Meinen sie das Aufblasen von nichts, das Nachplappern von Bonzengeschwafel?
Das alles halten sie für so wertvoll, dass sie ganz selbstverständlich Geld von den Lesern verlangen?
Das halte ich wiederum für unverschämt und für arrogant.

Was sie nicht meinen können: die nicht weitergereichten, weil unpassenden, für Schönschriften ungeeigneten Geschichten, die aufklären und/oder wenigstens unterhalten könnten.
Über das Internet werde aber nicht nur Klasse verbreitet, sondern auch eine große Masse an Informationsmüll, sagte Stadler.
Aha, das kann also Zeitungs- und Zeitschriftenlesern nicht passieren. Ob die Verleger schon einmal an einem Zeitungskiosk gestanden und geschaut haben, was für ein Mist dort verkauft wird? Dort ist sogar kiloweise Müll ohne Information zu finden. Was ich in der OZ bisher lesen musste, grenzt in einigen Fällen daran. 
Klassische Medien wie Zeitungen hätten deshalb auch im digitalen Zeitalter eine Zukunft. ...
Daran zweifle ich. Wie glauben denn die Verleger, den andauernden Schwund ihre verkauften Auflage zu stoppen, geschweige zu erhöhen?

Es ist schon schlimm, wenn Verlage für andere Unternehmen in redaktionellen Beiträgen Werbung machen. Wenn sie mit solchem Gewäsch wie oben sogar indirekt Reklame für sich machen, indem sie das Internet als Hort von Informationsmüll darstellen, dagegen Zeitungen als Horte des kritischen Hochwertjournalismus, müsste ihr letztes Stündlein schlagen. Leider merkt die Masse der Leser nicht, was ihnen verkauft wird, zahlen weiter für Wertloses und halten sich dann sogar für informiert. Das ist kaum noch zum Mitansehen.

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