9. September 2010

OZ an Scheideweg

Heute spielt eine Redakteurin per Kommentar einen gefährlichen Zustand zu einem peinlichen Versehen herunter:
Anbau von Gen-Kartoffeln
Peinliche Panne
Mit öffentlichem Getöse gab Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle (FDP) vor zehn Tagen im Müritzkreis den Startschuss für die Ernte der Amflora-Genkartoffeln. Der Auftritt war die reine Show. Die Knollen sind bis heute in der Erde. Es war zu nass, die Rodemaschinen kamen nicht aufs Feld. 
Wer berichtete von dem Getöse, ohne es persönlich zu beobachten? Wer griff also auf Agenturmaterial zurück - bei einem Thema, das eine Dauerthema in der Redaktion sein müsste?:
Und wer verbreitete zu dem Foto über das Getöse eine falsche Bildunterschrift? Die kritische Hochwertredaktion.
Wegen des per BU verbreiteten gefährlichen Blödsinns erhielt die Redaktion diesen Leserbrief:
Gentechnikkritiker?
Auf dem Bild zu dem Artikel über Gen-Kartoffeln ist ein Transparent mit der Aufschrift "Aufklären statt Angst schüren" zu sehen. Geziert ist das Transparent mit dem berüchtigten Logo des Innoplanta e. V.. Nur mit Mühe kann man die Transparente der Genkritiker im Hintergrund entziffern. Innoplanta ist der bedeutendste Gentechnikbefürworterlobbyverband Deutschlands. In ihm sind rund 60 Partner aus Forschung, Wirtschaft, Finanzen und Politik zu finden, die der Gentechnik mit Macht zum Durchbruch verhelfen wollen und deshalb vom Staat mit vielen Millionen Fördermitteln ausgestatt wurden. BASF gehört natürlich auch zum Innoplanta e. V.  ...
Weiter zum Kommentar von heute:
Auf einem Amflora-Acker in Schweden, wo die BASF-Tochter Plant Science die Gen-Knollen ebenso wie im mecklenburgischen Zepkow anbauen lässt, passierte eine derbe Panne. Es wurden Verunreinigungen mit einer anderen transgenen Sorte gefunden, die für den Anbau noch gar nicht zugelassen ist 
Es ist unfassbar, dass die Öffentlichkeit und viele Medien es lediglich als Panne bezeichnen, wenn genverändertes Material mit anderem genverändertem gemischt wird oder wenn gentechnisch verändertes Material in unverändertem nachgewiesen wird. Es wird allgemein hingenommen, dass das Wort "rein" missbraucht wird, obwohl nicht rein sein kann, was verunreinigt ist.
Offensichtlich tritt ein, was Gentechnik-Gegner schon immer behaupteten: Vermischungen und Auskreuzungen genveränderter Sorten lassen sich nicht verhindern. Der Träger des Alternativen Nobelpreises, Percy Schmeiser, hat erst kürzlich auf einer Vortragsreise die Bauern in MV davor gewarnt. Obwohl er auf seinen Feldern in Kanada nie genveränderte Sorten anbaute, war seine Ernte damit verseucht.
Wenn das offensichtlich eintritt, ist doch die einfache Schlussfolgerung, dass Genveränderungen nicht vorgenommen werden dürfen, solange nicht klar ist, welche Auswirkungen die katastrophalen Bedingungen bei der Vermehrung haben. Hier stimme ich der Kommentatorin zu:
Mecklenburg-Vorpommern steht am Scheideweg. Die Landespolitik sollte der Gentechnik im Interesse der Verbraucher, aber auch der Ökobauern und anderer Landwirte, eine Absage erteilen.
Wenn das tatsächlich die Meinung ist, gibt es einen Grund mehr, das Thema Gentechnik in der OZ zum Dauerthema zu machen - mit eigenen Beiträgen, journalistisch durchdacht, und nicht erst, wenn mal wieder ein Minister anreist, denn das kann dauern.

1 Kommentar:

  1. Anonym10.9.10

    Peinliche Panne, schreibt die OZ?!

    Die OZ hat sie wohl nicht mehr alle.

    Gefährliches Giftzeug wird in die Erde gebuddelt.
    Schlimm genug, dass die Tiere schon mit dem Giftzeug gefüttert werden dürfen.

    Schon wieder lese ich von Brüderle.

    Atombrüderle

    Genbrüderle


    Was für ein Bruder hat hier über die Köpfe der Menschen hinweg zu entscheiden?!

    Dieses Grosskonzernbrüderle,

    dieses Giftkonzernbrüderle

    ............

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