12. August 2010

Vernachlässigtes Thema: Datenschutz für Arme

An Googles Streetview arbeitet sich die OZ weiterhin ab, von wegen Datenschutz und so. Zu Datenschutz der Ärmsten kenne ich nur einen Beitrag aus der OZ, der Regionalzeitung im Armenhaus Ds., der das widerrechtliche Ausspionieren von Alg 2-Berechtigten als völlig normal darstellte.

Unsoziale Datenschützer
Für den Datenschutz von Hartz-IV-Empfängern und Migranten interessiert sich kaum jemand. Dabei müssen die wirklich die Hosen herunterlassen. ...

Datenschutz ist ein Thema der Zeit. Doch interessieren sich die Datenschützer längst nicht für den Schutz aller Daten, und schon gar nicht für den Schutz der Daten Aller. Es spielte den Falschen in die Hände, zu behaupten, Datenschutz sei ein Luxusproblem. Aber ein Thema für Bessergestellte ist es definitiv. ...

Bei der Bundesagentur für Arbeit lagerten bis vor Kurzem die Daten aller Klienten für alle Mitarbeiter abrufbar im System, inklusive der Vermerke über Suchtkrankheiten, soziale Probleme und Schulden.

Die Beamten interessieren sich in einigen Fällen offenbar wirklich für die Daten. Als zwei Arbeitslose im Jahr 2008 an einer Casting-Show von Dieter Bohlen teilnahmen, verzeichneten die beiden Datensätze rund 10.000 Zugriffe, berichtete das das Datenschutzzentrum Schleswig-Holstein anschließend. ...

In der Bremer Hartz-IV-Verwaltung drohte man den Antragsstellern gar mit finanziellen Einbußen, sollten sie nicht einwilligen, ihren behandelnden Arzt von der Schweigepflicht zu entbinden. ...

Dazu ein Kommentar:

2. Sozialdaten

Sie können die Einzelposten ja schwärzen, bedenklicher sind andere Praktiken:

vgl. http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,628447,00.html

Bedenklich ist weiter, dass Sie nicht wissen, was mit Ihren Daten geschieht. Wissen Sie, dass eine "Vermittlungssperre" dazu führt, dass Ihre Rentenausfallzeiten - dauerhaft - nicht mehr an die Rentenversicherung übermittelt werden; und das der Rentenversicherung mitgeteilt wird, die Ihnen diese und zukünftige Ausfallzeiten dann - mangels Mitwirkung - nicht mehr anerkennt?

Nein, es liegt daran, dass Sie hierüber nur unzureichend informiert werden.

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