24. Juni 2010

Langweiler des Tages

Texte über Versteigerungen können amüsant, unterhaltsam sein. Was die Greifswalder Zeitung als Spaltenfüller verkaufte, ist dagegen stinklangweilig:
77 Fahrräder unterm Hammer
... Die Nintendo Wii war das Sahnestück unter den Auktionsgegenständen. Das Einstiegsgebot lag bei 75 Euro. In schnellen Schritten dreht sich der Preis nach oben. „Zum ersten, zum zweiten, zum dritten, Verkauf für 91 Euro“, erteilte Auktionator Krause den Zuschlag an den Bieter. ...
Aha, so wird das also gemacht.
Spannung kehrte erst bei den Fahrrädern zurück. Über 77 Drahtesel standen zur Versteigerung. „Einige davon haben wir bestimmt schon zwei, drei Mal in den letzten zehn Jahren hier durchgeschleust“, merkte der Auktionator an. Auffällig viele Damenfahrräder waren im Angebot. „Was ist denn in Greifswald mit den Frauen los?“, scherzte der Rostocker beiläufig. ...
Das soll spannend sein?
Student Stefan Nique ersteigerte ein Fahrrad für drei Euro. „Als Ersatzteillager. Lampe und Lenker sind interessant. Der Rest geht meistens auf den Schrott. Wo bekommt man schon so billig Ersatzteile“, schildert der 25-jährige seine Beweggründe. „Ich mache das öfter“, sagte Nique. Eine wahre Bieterschlacht (von der die Leser nichts mitbekommen, als habe sie nicht stattgefunden, außer im Kopf des Aufschreibers) gewann Robert Range (29), der sich riesig freute. Er ersteigerte ein Fahrrad für 120 Euro. „Das hat einen Neuwert von 1200 Euro“, sagte der Gelsenkirchener Range. 
Ja, und?
Das wagt die OZ gegen Geld anzubieten? Wer das tut, verachtet die Leser.

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