Die Praxis der Bundeswehr, Jugendoffiziere an Schulen werben zu lassen für die Armee, ist rechtswidrig. ...
Dass die OZ davon nichts mitbekäme, gäbe es das in M-V, wäre einfach zu erklären. Sie beteiligt sich selbst uneigennützig und regierungsergeben indirekt an der Anwerbung von Kanonenfutter durch die Bundeswehr.
Eltern sollten sich das nicht gefallen lassen, wenn dies passiert:
... Einsätze der Jugendoffiziere seien zwar möglich, aber eine gezielte Beeinflussung der Schüler dürfe es nicht geben. »Je umstrittener in der Öffentlichkeit die Inhalte der Veranstaltung sind, desto eher muß die Schule auf die Ausgewogenheit achten«, heißt es in nur fünfseitigen Papier.
Doch neutral sind die Jugendoffiziere keineswegs. Das Verteidigungsministerium bezeichnet sie selbst als »Öffentlichkeitsarbeiter der Bundeswehr«. Dennoch werden sie als angebliche »Experten« in Sachen Sicherheitspolitik in die Klassenräume geschickt. Rund 114000 Schülerinnen und Schüler sind im letzten Jahr dem »Unterricht« dieser PR-Agenten ausgesetzt worden, einige Tausend wurden außerdem im Rahmen von Kasernenbesuchen oder Seminaren agitiert. ...
Der Geschäftsführer der Deutschen Friedensgesellschaft (DFG-VK), Monty Schädel, kündigte gegenüber jW am Donnerstag an, sein Verband prüfe nun die Möglichkeit, Eltern, »die ihre Kinder vor den Kriegswerbern in der Schule schützen wollen«, bei gerichtlichen Klagen gegen die Schulleitungen zu unterstützen, wenn Besuche von Jugendoffizieren anstünden.
Nachtrag, 16.20 Uhr:
Über illegale Militärreklame für Schüler der Regionalen Schule "Ernst Moritz Arndt" Greifswald können Sie sich hier, im bösenbösen Internet, ausführlich informieren (Danke für den Link!).Ein Auszug:
Ein besonderes Highlight war (am 8.12. 2009) die hautnahe Besichtigung eines Eurofighters. Es war selbst für technisch völlig Unbegabte interessant zu erfahren, wie dieses Flugzeug funktioniert und was man damit alles machen kann.
Achja? Leider steht nicht geschrieben, welche Zerstörungen die vom Eurofighter aus abgeschossenen Raketen am Boden anrichten können.Der Auftrag der Bundeswehr hier ist die Ausbildung der Eurofighter-Piloten für die Luftwaffe und Partnernationen und bei Bedarf die Einsatzbereitschaft der QRA (Alarmrotte). Die Soldaten haben auch Entspannungs- und Trainingsmöglichkeiten in diesem Objekt. Es gibt eine Schwimmhalle, Sauna, Krafträume und die Möglichkeit Tennis, Basketball und Fußball zu spielen.
Toll, das Pilotenleben. Da könnte doch manch ein Schüler der 9. Klasse glatt auf die Idee kommen ...
Nicht berichtet wurde, wer die Fahrt von Greifswald zum Flugplatz Laage und zurück bezahlte.
Auch Schweriner Schüler besuchten das Jagdgeschwader.
Kurzer Auszug:
„Auge in Auge mit dem Eurofighter zu stehen war ein großartiges Erlebnis. Meinen Berufswunsch, Pilotin zu werden, hat dieser Besuch nur bestärkt“, unterstrich Kristina Läge.
Die 10. Klassen der Wossidlo-Schule Güstrow waren im September in Laage.
Die 10. Klassen der Gesamtschue Prerow waren 2008 dort.
Wir Schüler der 9. Klassen der IGS „Walter Karbe“ Neustrelitz besuchten am 9. Januar 2007 den Flughafen. Ermöglicht wurde uns das durch das ZISCH-Projekt des Nordkuriers. Da sich in Laage auch der größte Bundeswehr-Fliegerhorst Deutschlands befindet (Jagdgeschwader 73 „Steinhoff“) wurde dieser Tag gemeinsam vom zivilen und militärischen Bereich organi- siert.
Der Nordkurier machte also auch mit.
Ich habe keine OZ. Aber stand in diesem Blatt schon mal etwas über den Jahresbericht des Wehrbeauftragten Robbe?
AntwortenLöschenRobbe kritisiert schlechte Ausstattung der Bundeswehr.
Irgendwo habe ich es schon einmal geschrieben.
Zu wenig Ärzte, viele haben gekündigt,
mangelnde Sicherheit der Soldaten,
ein grundlegendes Kommunikationsproblem, Kritik am Sanitätsdienst, was für mich heisst, dass die Soldaten nach Verwundungen nicht ordentlich versorgt werden, dies wurde übrigens schon mehrere Jahre kritisiert, es fehlen 600 Militärärzte, 5700 Eingaben von Soldaten, 466 Soldaten werden wegen posttraumatischer Belastungsstörungen behandelt, damit hat sich die Anzahl der Erkrankten zu 2008 fast verdoppelt.
(mit Sicherheit gibt es eine Dunkelziffer)
Die Jungs sind quasi reif für die Insel.
Thema sind auch ekelerregende Aufnahmerituale sowie Alkoholexzesse.
So, und wer sein Kind dort gerne sieht, muss doch wohl von allen guten Geistern verlassen sein.
Ganz zu schweigen für den Grund, den es nicht gibt.
Ich bins auch leid, darüber noch zu schreiben. Es wird sich eh´ nichts ändern.
Die Presse ist zensiert und wer zensiert weiss ich inzwischen auch und das Volk ist einfach zu dämlich, bestimmte Strategien zu erkennen.
Und solange es einen n icht selbst betrifft.....
Menschenskind, ich sitze hier am PC, heute ist der 26. März, genau 22.42 Uhr, falls die Uhr am PC richtig geht und eben hat es gedonnert in Greifswald und das im März.
AntwortenLöschenJa, die Welt ist schon verrückt
ver rückt.
Anonym 1:
AntwortenLöschenJa, Robbes Kritik stand in der OZ.
Doch an den Verhältnissen in der Bundeswehr wird sich nichts ändern, so wie sich die Verhältnisse in Armeen im Grunde nicht verändern. Das stand nicht in der OZ, hatte Robbe ja auch nicht gesagt.
Um so schlimmer, dass die OZ und andere Blätter überhaupt noch Werbung für diesen verlogenen Sauladen machen.
AntwortenLöschenGehe ich auf die Seite der Bundeswehr, grinsen mich gleich einige junge Männer und eine Frau an.
Lese ich dann weiter finde ich dies:
Der Sanitätsdienst der Bundeswehr stellt die medizinische Versorgung qualitativ hochwertig und für jeden Soldaten der Bundeswehr sicher.
oder
Seit der Gründung der Bundeswehr war die eigene med. Versorgung der Soldaten...........
Seither sichern die rund 18.500 Soldaten die medizinische Versorgung ihrer Kameraden im Inland, auf See und im Auslandseinsatz auf modernstem Niveau.
Ja, was denn nun?
Entweder modernstes Niveau oder unzureichende Sanitätsführung, wie Robbe schreibt.
Wäre ich Journalist hätte, ich nur diese beiden Aussagen gegeneinander gestellt und mich gefragt:
Wer spinnt denn nun?
Und dann die Ergebnisse der Studentenbefragung an den Unis in Hamburg und Münschen 2007:
Das politische Interesse der Studierenden fällt im Vergleich zur übrigen Bevölkerung relativ hoch aus: 87% bezeichnen sich als politisch interessiert, zehn Prozentpunkte mehr als in der Gesamtbevölkerung.
70% der Studierenden fühlen sich mit der Bundeswehr "sehr eng verbunden" oder "eng" verbunden. Der Grossteil der studierenden Offiziere und O-Anwärter identifizieren sich mit dem gewählten Beruf und der Bundeswehr.
Acht von 10 Befragten sind stolz darauf, Soldat bzw. Soldatin der Bundeswehr zu sein. Die Mehrheit der Studierenden hat Vertrauen in die Bundeswehr.
und nun:
Gleichwohl ist bei vielen Studierenden das Vertrauen seit Dienstbeginn zurückgegangen.
Tolle Studie, wenn man weiss, dass der Psychologe bei interessanten Studiengängen den Schleudersitz bedient.
Auch in einigen Foren nachzulesen.
Der Mann macht klasse Arbeit.
Gott sein dank!