17. März 2010

Kommt mir bekannt vor

Warum ich dies hierher kopiere? Vielleicht kommt es Ihnen bekannt vor, obwohl es weitweit weg einen Radiosender in der Schweiz betrifft:

Medienforscher René Grossenbacher über seine kritischen Befunde zu Radio DRS 1 ...

Sie werfen DRS 1 vor, in zwei Dritteln der Fälle die Quellengrundlage der Informationen nicht offenzulegen. (In der OZ sind es etwa zehn Prozent (Tab. S. 24). Hinzu kommen sechs Prozent der Artikel, deren Quelle nicht bestimmbar ist; macht 16 Prozent. Jeder 2. Beitrag in der OZ stammt aus Agenturmaterial.) Das Publikum könne nicht erkennen, ob die Informationen auf Recherchen, Medienkonferenzen oder Nachrichtenagenturen beruhen. Das sei vor allem in den Nachrichtenbeiträgen der Fall. Ist der Vorwurf nicht allzu beckmesserisch? Das ständige Erwähnen der Quellen erzeugt einen formalistischen und bürokratischen Informationssound.
Das ist der Einwand, der oft von Journalisten kommt und mich recht erstaunt. Sie können in jedem Journalistenlehrbuch nachlesen, dass es Pflicht ist, die Quellen zu nennen. Das ist keine Prinzipienreiterei, sondern dient der Transparenz für das Publikum. Es ist nicht dasselbe, ob die UBS in einem Communiqué über ihre Kundenwerbemethoden in den USA informiert oder ob ein Journalist darüber hart recherchiert hat.
Das ist unbestritten. Aber . . .
. . . Es gibt eine Tendenz im Journalismus, zu verschleiern, dass die meisten Nachrichten von Interessengruppen und ihren PR-Apparaten aktiv an die Medien herangetragen werden. Handelt es sich jedoch um Eigenrecherchen, hat man offenbar weniger Mühe, dies zu deklarieren. Leider kommt die Recherche gerade im Tagesjournalismus aufgrund des enormen Kosten- und Zeitdruckes aber immer weniger vor. ...

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