Manche Informationen, deren Inhalt indirekt Auswirkungen auf Gesundheit und auf das Leben haben kann, enthält die unternehmerfreundliche OZ Ihnen vor:
Pharmakritiker Sawicki
Das Rezept der Profiteure
Betrügen, bestechen, Studien unterschlagen: Der geschasste Pharmakritiker Peter Sawicki spricht im FR-Interview über seine Erfahrungen mit einer mächtigen Lobby, die Gründe seiner Ablösung und das Versagen der Unternehmen. ...
Die Pharmafirmen wollen dieses Institut nicht, schon gar nicht so, wie es unter meiner Leitung ausgerichtet ist. Es ist ihnen im Weg.
Mit welchen Mitteln hat denn die Pharmaindustrie versucht, diese Hürde zu durchbrechen?
Man hat uns zum Beispiel unpublizierte Studien nicht zur Verfügung gestellt. Man hat aber auch versucht, uns zu diskreditieren. Der Stern berichtete, dass eine Pharmafirma einen PR-Mann auf mich angesetzt habe, der versuchte, "belastendes Material" über mich bei den Medien unterzubringen.
Wurde Ihnen auch direkt gedroht?
Womit soll man mir drohen? Die Firmen sagten offen, dass sie sich dafür einsetzen, dass mein Vertrag nicht verlängert wird. Vertreter der Pharmaindustrie sind schon vor Jahren sogar ins Kanzleramt marschiert und sollen sich dort dafür eingesetzt haben, dass ich abgelöst werde. Damals waren sie erfolglos.
Gab es auch an anderer Stelle Druck auf die Politik?
Natürlich beeinflusst die Pharmaindustrie die Politiker. Viele Abgeordnete erzählen mir: "Jeden Tag ist jemand von der Industrie bei mir, der sich über Sie beschwert." ...
Bei wie vielen Mitteln konnte das Institut nachweisen, dass sie nicht so wirken, wie sie sollen?
Bei wenigen. Von 31 untersuchten Mitteln hatten 26 einen Nutzen. Nur sind sie eben nicht unbedingt besser als andere Mittel, die auf dem Markt sind, nur teurer. ...
Die Forschungsabteilungen der Firmen sind mehr Schein als Sein?
Die Forschungsanstrengungen der Pharmafirmen werden übertrieben dargestellt. Die Grundlagenforschung findet an den Universitäten statt und die bezahlt der Steuerzahler. Die Pharmaindustrie kauft an den Universitäten billig ein, was vielversprechend ist.
Einfach hier nachlesen und Zusammenhang erkennen, etwas, das die OZ unterlässt. Sie wirbt lieber für die Universität Rostock, also für die Pharmaindustrie, Versuchskaninchen an.
Trotzdem rühmt sie sich mit ihren hohen Forschungsausgaben.
Das meiste dabei sind Ausgaben für die Zulassung, Marketing und Beeinflussung von Meinungsbildnern. ...
Investiert die Pharmaindustrie an der falschen Stelle?
Sie investiert dort, wo sie einen Return erwartet. Ein großes Problem sind seltene Krankheiten. Ein Beispiel: Enzymdefekte bei Kleinkindern. Man kennt die Enzyme, man könnte sie ersetzen. Sie werden aber nicht hergestellt, das lohnt sich nicht. Das Kind einer Freundin ist gestorben, obwohl man genau weiß, welches Enzym ihm fehlt. Aber das wird nicht hergestellt, es sind zu wenige Kinder. Mittel gegen Demenz wären dagegen super für den Gewinn, das ist ein Riesenmarkt. Ihrer ethischen Verantwortung stellt sich die Industrie nicht genügend.
Sie sind Arzt, viele Spitzenmediziner arbeiten eng mit der Pharmaindustrie zusammen.Sie investiert dort, wo sie einen Return erwartet. Ein großes Problem sind seltene Krankheiten. Ein Beispiel: Enzymdefekte bei Kleinkindern. Man kennt die Enzyme, man könnte sie ersetzen. Sie werden aber nicht hergestellt, das lohnt sich nicht. Das Kind einer Freundin ist gestorben, obwohl man genau weiß, welches Enzym ihm fehlt. Aber das wird nicht hergestellt, es sind zu wenige Kinder. Mittel gegen Demenz wären dagegen super für den Gewinn, das ist ein Riesenmarkt. Ihrer ethischen Verantwortung stellt sich die Industrie nicht genügend.
So gut wie alle.
Was sagt das über Ihren Berufsstand aus?
Ärzte sind Menschen und die meisten Menschen wollen mehr Geld verdienen, als sie verdienen. Aber Ärzte verdienen genug Geld. Ich finde es unangemessen, wenn meine Kollegen aus dem Porsche aussteigen und sich für die Demonstration für mehr Geld eine Weste anziehen mit der Aufschrift "Arzt in Not". Die Patienten wissen das, sie sehen ja, welches Auto ihr Arzt fährt und wie er wohnt.
Aber sie wissen nicht, für welche Pharmafirma ihr Arzt arbeitet.
Das stimmt. Der Patient muss aber wissen, von welchem Hersteller ihr Arzt Geld bekommt. Und die Koryphäen, die auf der Payroll der Pharmaindustrie stehen, müssten das auch öffentlich machen. ...
Sehr gut passt dieser Artikel dazu, jedoch nicht in die OZ:
Dass sich Ärzte von der Pharmaindustrie korrumpieren lassen, ist kein Geheimnis mehr. Nun aber reden auch Mediziner wie Thomas Lindner offen darüber.
Seine Losung lautet: Mein Essen zahl' ich selbst. ...
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