3. Februar 2010

Über den vergeblichen Schutz der eigenen Art

Hier eine Bestätigung vieler meiner Einträge, besonders der über den schrottigen OZ-Onlineauftritt:

... Der Leser, das unbekannte Wesen, gibt sich zu erkennen, stellt Ansprüche und weiß, das sie auch anderswo eingelöst werden. Journalisten sehen sich mit einer direkten und messbaren Bewertung konfrontiert, doch genau vor dieser Begegnung versuchen sie sich zu schützen. Viele flüchten in die Fiktion, die alten Verhältnisse ließen sich wieder restaurieren, wenn die Menschen nur dazu erzogen würden, den besonderen Wert der redaktionellen Mitteilungen zu erkennen und zu bezahlen. Was aber, wenn es diesen Wert in den Augen der Leser gar nicht mehr gibt, sondern andere Inhalte, andere Formen sich für den Leser als nützlicher erwiesen haben? Was bei diesen Fragen eigentlich journalistische Primärtugenden wären, fehlt hier – die offensichtlichen Probleme kritisch zu hinterfragen, sie zu analysieren, aufzubereiten, einzuordnen oder Lösungen vorzuschlagen.
Stattdessen erleben wir vielmehr den gegenteiligen Reflex: Bevor sich das eigene Weltbild und Selbstverständnis ändert, soll sich die Welt den (Wert-)Vorstellungen der Journalisten und Medienmanager aus den klassischen Massenmedien anpassen. Nach dieser eigentümlichen Logik wären es also die Nutzer, die sich den Zielen der Medienmacher anzupassen hätten – und nicht umgekehrt. Das aber tun sie nicht, darum muss Zwang her, werden „Schutzrechte“ verlangt und der Versuch unternommen, die Nutzer zum Bezahlen zu zwingen. So sollen die Gesetze des Massenmedienmarktes in den Onlinemarkt gepresst werden. Ein Schaden für die Onlinewettbewerber wird dabei gerne in Kauf genommen. ...

5 Kommentare:

  1. Anonym3.2.10

    Ich kaufe ganz selten eine Zeitung.
    Das Internet bietet einfach mehr Aufklärung.
    Nun kommen ja auch kostenlose Zeitungen ins Haus, wie der Blitz, der Ostseeanzeiger oder andere Kuriere. Für mich sind sie Zeitraubend, ich erfahre nichts. Es bleiben zu viele Fragen offen: Warum, weshalb, wieso.
    Hintergründe werden nicht offenbart.
    Es ist stinklangweilig und oberflächlich und genauso oberflächlich blättere ich dann mal durch, wenn überhaupt noch.
    Die Blätter sind einfach anspruchslos, etwas zum Verblöden.
    Meisstens landen sie bei mir in den Müll und immer öfter undurchgeblättert. Es wäre schade um die Zeit.

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  2. Anonym3.2.10

    Noch etwas, wäre schön, wenn sich das die Journalisten zu Herzen nehmen, denn auch die kostenlosen Zeitungen sind nur eine Belastung. Ich muss sie ja irgendwie wieder loswerden.

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  3. Anonym4.2.10

    @Anonym1:
    Dass Sie im Blitz und anderen Anzeigenblättern nicht allzu viel erfahren - na ja, so wirklich überrascht mich das nicht. Vielleicht sollten Sie sich mal eine Süddeutsche, F.A.Z. oder Neue Zürcher kaufen - und die OZ ist für lokale Nachrichten nun wirklich auch nicht so schlecht, wie sie hier gern gemacht wird.

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  4. Anonym4.2.10

    An letztes Anonym von A 1 und A 2.
    Die von Ihnen erwähnten Zeitschriften kann man auch online sehr gut lesen.
    Aber Ihre Behauptung, dass die OZ gar nicht so schlecht für lokale Nachrichten ist, wie sie hier gemacht wird, kann ich nun wirklich nicht bestätigen, falls sie nicht nur den Schnee mit Winter meinen oder andere normale Tatsachen, die die Medien als unnormal darstellen. Die OZ ist oberflächlich, "nicht" unabhängig, berichtet an den Sorgen und Nöten der Menschen in M/V vorbei, berichtet ohne den nötigen journalistische Anspruch.
    Für mich ein langweiliges Blatt.
    Meine Zeitung ist das Internet.
    Hier finde ich alles, was ich wissen will und das sogar kostenlos.
    Gerade über die Themen, wie Afghanistan, den Irakkrieg u. a. wird nicht hintergründig berichtet.
    Das die OZ sogar Werbung für die Bundeswehr macht ist nun wirklich das Allerletzte.
    Jeder, der sich den Wahnsinn in Afg. antun will, kann es gerne tun.
    Es gibt aber leider viele naive, gutgläubige Menschen, die wirklich dort helfen wollen und gar nicht wussten, dass dort Krieg ist. Das hat ihnen nämlich keiner gesagt und die OZ schon gar nicht. Es hat sehr lange gedauert, bis die Politik von kriegsähnlichen Zuständen sprach, obwohl sie genau wussten, was dort passiert. Sie haben die jungen Männer bewusst ins offene Messer laufen lassen und das ist für mich, ja , wie soll ich es ausdrücken..., eine grosse Sauerei.
    Das betrifft auch das Lokale, weil viele junge Männer aus M/V dort sind und was schreibt die OZ dazu?
    Und was das andere Lokale betrifft, schreibt die OZ sehr genau für den oder die, für die oder den die OZ eben sowieso nur schreibt.

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  5. "die OZ ist für lokale Nachrichten nun wirklich auch nicht so schlecht, wie sie hier gern gemacht wird."

    Ich mache die OZ weder gern noch überhaupt schlecht. Sie ist schlecht; sie ist fast vollständig wertlos.

    In der lokalen Berichterstattung haben Lokalredaktionen ausgerechnet dann versagt, wenn es um wichtige Themen ging. Die Giftschleuder am Bodden ist das Paradebeispiel. Die Impfthematik ist eine durchgehende Propaganda, hat mit Journalismus und Informieren nichts zu tun.

    Es werden einfachste journalistische Grundsätze und mitunter der Pressekodex missachtet. Dem hat sogar ab und zu der Deutsche Presserat zugestimmt.

    Vieles, was auf den Lokalseiten steht, ist völlig belanglos; es fehlt der Nachrichtenwert oder ich kann es anderswo nachlesen, bis hin zu zu den Polizeimeldungen.

    Die von mir beobachteten Lokalredaktionen sind unfähig, Themen zu setzen, die eine Mehrheit der Leser beschäftigen könnten. Die Lokalredaktion Usedom z.B. beschäftigt sich lieber damit, dass sich Leute auf einen Marathon vorbereiten, was zu einem Marathon an Schleichwerbung ausartet. Darin unterscheidet sich die Lokalredaktion nicht mehr von Anzeigenblättchen, die es nicht zu geben brauchte, die nichts sind als der Transporteur von Werbung.

    Ich hatte in einem Eintrag auf den Bericht einer Internetzeitung von einem Neujahrsempfang hingewiesen. Einfach lesen und den Unterschied erkennen!
    Solch ein Bericht ist in den OZ-Lokalzeitungen undenkbar. Doch erst da fängt der Journalismus an. Alles andere ist oberflächliche Aufschreiberei, nicht das Geld wert, das für die Zeitung bezahlt werden muss.

    Damit will ich es bewenden lassen. Unter den über 7550 Einträgen sind sehr viele, die belegen, wie die Qualität der OZ auch im Lokalen schlechter wurde. Außerdem hat der 4. Kommentator schon eine Menge Richtiges geschrieben.

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