8. Dezember 2009

Über Zusammenhänge

Wie die OZ eines der wichtigsten Themen zusammenhanglos umschreibt, statt es zu einem zentralen im Blatt zu machen, belegt sie heute wieder:
Experten warnen vor weiteren Ferienanlagen auf Rügen
... Für den Träger des Alternativen Nobelpreises, Michael Succow, geht die Entwicklung auf Rügen in eine völlig falsche Richtung. Vor Kurzem besuchte er als Mitglied des Deutschen Nationalkomitees Biosphäre die Insel. "Ich war erschrocken über die Dichte der Verkehrsströme, den Massentourismus", sagt er. Noch mehr Touristen, so seine Prognose, erzeugten noch mehr Verkehr, noch mehr Staus. "Rügen braucht einen Tourismus mit menschlichem Maß, lokalen Produkten und einem intelligent ausgebauten öffentlichen Personennahverkehr", meint er. Das Nationalkomitee überprüft derzeit die deutschen Biosphärenreservate. Dem Reservat Südost-Rügen - laut Succow das "problematischste ostdeutsche Biosphärenreservat" - droht die Aberkennung des Titels. ...

Rügen ist mit 6,8 Millionen Übernachtungen (2008) die beliebteste Ferienregion Mecklenburg-Vorpommerns - doch es gibt erste Alarmzeichen. Entgegen dem Landestrend sanken die Gästezahlen auf Deutschlands größter Insel. Während im gesamten Nordosten im September 4,7 Prozent mehr Gäste gezählt wurden, sank auf der Insel die Zahl um die gleiche Größenordnung. Bezogen auf das Jahr gingen die Übernachtungszahlen auf Rügen um 2 Prozent zurück. ...
Und Usedom? Seit Jahren erleben jene, die hier zu Hause sind, dasselbe wie auf Rügen. Und was macht die OZ daraus? Nichts, seit Jahren nichts. Da wird mal hier mal dort ein Artikel hingekleckert, von einem Themen-Setzen kann nicht die Rede sein. Es widerspräche auch der Auffassung von Schein- OZ-Hochwert-Journalismus, wie ich ihn über vier Jahre hinweg auf der Insel Usedom erlebe, nämlich das Preisen jeder Hoteleröffnung.

In vier Jahren hat die Usedom-Peene-Zeitung nicht ein Mal die Frage gestellt, geschweige denn beantwortet, wie die Umwelt auf der Insel verbessert werden soll. Nicht einmal die Auswirkungen der Giftschleuder am Bodden, so sie denn gebaut würde, hat die Zeitung auch nur ansatzweise beschrieben. Ebenso hat sie sich weitgehend davor gedrückt herauszufinden, warum Hoteliers im Inselsüden so egal ist, ob die Giftschleuder gebaut wird oder nicht ("Das betrifft uns nicht."), warum die meisten Inselgemeinden sich nicht an der Finanzierung der Klage gegen eine eventuelle Genehmigung des Kraftwerkes beteiligen wollen (Ich meine nicht das Aufschreiben der Ausreden. Das kann jeder und hat mit Journalismus nichts zu tun.).

Jaaahhh, wenn irgendwelche Leute von einem Weltraumbahnhof bei Peenemünde schwadronieren, dann ist die OZ dabei - beim Märchenerzählen.
Außerdem ist da ja die Weihnachtsaktion. Jaja, das zehrt an den Kräften.

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