9. Dezember 2009

INSM-Gesülze gut für Schwindelanfälle

Gibt es für eine Schönschrift Geeignetes zu vervielfältigen, wird hemmungslos kopiert und erschien am 5. Dezember:
Studie: MV legt bei Wirtschaft und Arbeit zu
Eine neue Wirtschaftsstudie sieht MV auf Rang 3 im Dynamikvergleich aller 16 Bundesländer. Weil die Arbeitslosigkeit sank und die Verschuldung zurückging. Beim Einkommen ist das Land Schlusslicht.
Nur so zur Erinnerung aus dem Jahr 2006:
Mecklenburg-Vorpommern gewinnt an wirtschaftlicher Dynamik
Und 2008 diese Schönschrift:
Wirtschafts-Studie: MV startet durch
Da kann den Lesern schwindelig werden von all der jahrelangen Dynamik.

So beginnt das kopierte PR-Material vom 5. Dezember:
Mecklenburg-Vorpommern hat neben Sachsen-Anhalt und Brandenburg einer Studie zufolge überraschend stark bei Wirtschaftskraft und Standortqualität aufgeholt. 20 Jahre nach dem Mauerfall zeige sich, dass alle ostdeutschen Länder und Berlin sich von 2005 bis 2008 dynamisch entwickelten, heißt es in einer Studie, die die arbeitgeberfinanzierte " Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft" (INSM) gestern in Berlin vorstellte. Danach lag MV beim Abbau der Arbeitslosigkeit sogar auf Platz eins. ...
Dass die OZ sich damit zum wiederholten Mal zum dienenden Öffentlichkeitsarbeiter deklassierte, dürfte klar sein, auch wenn das Wort arbeitgeberfinanziert verwendet wurde. Was der Begriff bedeutet, können Sie überall im Internet nachlesen, kostenlos, z.B. hier:

Nach Ansicht des Politikwissenschaftlers Claus Leggewie meine die INSM weniger soziale Marktwirtschaft als vielmehr kapitalistische freie Marktwirtschaft. In diesem Sinne propagiere sie Entstaatlichung „gegenüber Journalisten, gegenüber Schulen, um damit die Gesellschaft für das Thema der Entstaatlichung und Privatisierung bereit zu machen.“[4] Nach Ansicht des Journalisten Thomas Leif gehe es der INSM im Kern um „die Flankierung von Wirtschaftsinteressen durch PR-Maßnahmen“.[9]

Zu den blösinnigen Ranglisten hier ein erhellender Kommentar:
Kassensturz: Elite-Effekt und Schmalspur-Wirtschaftslehre  
In schönem Wechsel legt die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) ihre "Rankings" vor - mal zur Effizienz des Bildungssystems, mal zu "Wohlstand und Wirtschaftskraft". Daraus werden dann Bundesländer-Listen generiert - und irgendwie freut man sich in Köln, dass verzweifelte Politiker Purzelbäume schlagen. ...

In der OZ freute sich ein Redakteur, dass er etwas zum Seitenfüllen hatte, was wenig Arbeit machte.

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