27. November 2009

Wofür haufenweise Platz in der OZ ist

Wieder einmal macht die OZ Reklame für eine sog. Rückholagentur, obwohl ja nicht zurückgeholt werden muss, der hier lebt.
Lockruf nach MV: Wieder Arbeit in der Heimat

Es wird mächtig sentimental in dem Artikel. Jeglicher journalistische Abstand zu der Agentur fehlt. Es ist reine Öffentlichkeitsarbeit.
Nicht einmal hier ist dem Aufschreiber ein bildliches Licht aufgegangen:
... Zum zweiten Mal hat das Jobvermittlungsprojekt mv4You Mittwochabend Exil-Mecklenburger nach Hamburg geladen, um sie nach Hause zu rufen. Und wieder sind einige gekommen. ...
Einige? Das sind so viele:
Denn zwischen den Stellwänden mit fast 100 freien Stellen in ganz MV, neben Jobvermittlern, Firmenvertretern, Werbetafeln stehen knapp drei Dutzend "Arbeitsmarktflüchtlinge" und wollen eigentlich nur das eine: zurück. ...
Nicht einmal 100 Stellen werden angeboten? Das ist jämmerlich wenig und einer der Gründe für die Flucht aus M-V - mangelndes Stellenangebot.  Da wirkt die Arbeit solch einer Agentur nicht nur lächerlich, sondern als Arbeitsbeschaffung für die Agenturmitarbeiter.
Zum Schluss fasste der Aufschreiber zusammen:
Die Agentur mv4you startete 2001 mit Angeboten für junge Fach- und Führungskräfte sowie Unternehmen in MV. Sie betreut derzeit rund 5500 rück- und zuwanderungsinteressierte Menschen. Rund 100 offene Stellen verzeichnet allein mv4you in ihrer Datenbank. In den vergangenen acht Jahren hat die Agentur rund 650 Landeskinder bei der Rückkehr nach MV unterstützt.
In acht Jahren 650 Rückkehrwillige unterstützt? Das sind nicht einmal 100 pro Jahr. Und was bedeutet unterstützt? Nichts! Wie viele haben denn gut bezahlte, feste Arbeit gefunden und sind noch im Land? Keine Ahnung! Der Aufschreiber weiß es auch nicht, es interessiert ihn auch nicht, kämen doch sonst auch andere Leser auf meine Idee:
Ich halte die Agentur nicht erst seit heute für überflüssig.

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