5. November 2009

Langweiligste Langweiler des Tages

Der Greifswalder Benjamin versuchte wieder einmal, aus einem Hinterwind einen Donnerschlag zu machen. Das misslang, musste misslingen, denn es fehlt jegliche Substanz:
Landes-CDU: Liskow kämpft um Einfluss
Die Greifswalder Christdemokraten bangen um ihren Einfluss in der Landes-CDU. Wie aus Parteikreisen verlautete, befürchten mehrere Mitglieder des Kreisverbandes, deutlich geschwächt aus dem Landesparteitag am 21. November hervorzugehen. Grund ist die Wahl des neuen Landesvorstands sowie der angekündigte Wechsel an der Parteispitze. Statt Wirtschaftsminister Jürgen Seidel soll künftig Innenminister Lorenz Caffier die Geschicke der Landesunion lenken (OZ berichtete). ...
Ein Mal wachte ich beim Lesen aus dem Halbschlaf auf:
Adam trat zur Bundestagswahl im September jedoch nicht mehr an, nachdem er über den CDU-Spendenskandal gestolpert war.
Da lag also dieser Skandal einfach so im Weg und hastdunichtgesehen, stolperte Kuli-Uli der Hansguckindieluft drüber. Was hat diese Verniedlichung mit Journalismus zu tun? War der Mann nicht verwickelt in den Skandal?

Nun ist es ja nicht so, dass es keine Themen gäbe. Nur kann ein Redakteur darüber nicht so einfach schwadronieren und spekulieren, sondern müsste recherchieren.
Ich erinnere an diesen Leserbrief vom 30. Oktober:
OZ meldete "Nur 2 % der Greifswalder nutzen den Stadtbusverkehr." Das wundert mich nicht. Als erwachsener Mensch nutzt man den Bus nicht zum Vergnügen, sondern um ein wichtiges Ziel zu erreichen. Das wird einem aber in jeder Hinsicht erschwert! Wenn man von der Innenstadt zum Elisenpark fahren will - dem einzigen Einkaufszentrum, das überhaupt mit dem Stadtbus zu erreichen ist - muss man erst zum Südbahnhof fahren und dann dort umsteigen, was angesichts der kurzen Fahrzeit einfach lächerlich ist. Auch wenn man von der Innenstadt zu Medigreif will, muss man entweder über Südbahnhof fahren oder an der Wolgaster Str. umsteigen. Wenn man von der Innenstadt zur neuen UB oder gar zum Klinikum will, hilft auch Umsteigen nicht mehr, da muss man ein ganzes Stück zu Fuß gehen. Aber wenn man schon ins Klinikum muss wegen irgendwelcher Beschwerden, kann das sehr belastend sein. Die Streckenführung der Busse haben sich offensichtlich Leute ausgedacht, die nicht zu den obengenannten 2% gehören, Leute, die nie Bus fahren. Nur nach Wieck kommt man von der Innenstadt aus direkt. Aber frische Luft allein hilft auch nicht, wenn man einen Arzt braucht.
Stimmt das überhaupt, was die Schreiberin kritisierte? Und wenn es stimmt, warum machte die OZ keine Geschichte oder gar mehrere daraus? Total uninteressantes Thema für Greifswalder Leser? Sind alle Autofahrer? Hochwertblatt?

Apropos Hochwertblatt. Es bot den Bunkerbewohnern und natürlich allen anderen OZ-Käufern noch einen Überlangweiler zum Kauf an:
Oktober war in diesem Jahr zu kalt, zu nass, zu trübe
Die Wetterdaten der Wetterwarte Greifswald für den Monat Oktober ergaben, dass der zweite Herbstmonat zu kalt und auch zu trübe war. ...
Und dann auch noch Schlagzeile und erster Satz mit demselben Inhalt - amateurhaft.

Nachtrag, 6. November: 

Die OZ hat den Busverkehr zum Thema gemacht:
Busverkehr will auf Bedarf reagieren
Natürlich wäre viel mehr möglich gewesen. Aber immerhin.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.

Google