19. Juli 2008

Wie geht es Kuli-Uli?

Zu den Seltsamkeiten, die mich mitunter stutzig machen und beim näheren Hinsehen gar nicht mehr seltsam sind, gehört der derzeitige Nicht-Umgang der OZ mit dem Bundestagsabgeordneten Ulrich Adam (CDU), Sie wissen schon, der Kugelschreiber-Uli.

Dabei konnte Kuli-Uli (Ich passe mich ganz dem Stil der großen Stiefschwester der OZ, BILD, an.) ganz anders:

- Er durfte Anzeigenkunden der Greifswalder Zeitung im Bundestag entführen und war kein bisschen scheu.

- Der Greifswalder Lokalchef veröffentlichte nach einem Besuch in Berlin einen Gefälligkeitsartikel, in dem er beschrieb, wie schwer und entbehrungsreich das Leben des Bundestagesmitgliedes (MdB) Kuli-Uli ist.

- Kuli-Uli durfte in einem Interview mit dem Lokalchef ungeniert in der Greifswalder Zeitung Reklame für das geplante Steinkohlekraftwerk machen, und erst die Leser entlarvten die Propaganda, die die OZ vervielfältigt hatte.

Nun ist es seit Monaten still, von Kuli-Uli ist nichts zu sehen oder zu hören. Wie ist es möglich, dass sich ein Volksvertreter vor den Wählern und der OZ verstecken kann? Oder versteckt er sich nicht, sondern die OZ lässt ihn einfach in Ruhe, wegen der Kulis und so?

Vor ein paar Tagen besuchte der Verteidigungsminister die Peene-Werft in Wolgast. Von Kuli-Uli fand ich keine Spur in den Berichten.

War er nicht dabei? Das lässt sich schwer erklären, wo der Mann doch sonst nicht die Öffentlichkeit scheute. Schließlich ist er das einzige MdB aus dem Wahlkreis Greifswald-Demmin-Ostvorpommern und seit 1990 Mitglied im Bundesfachausschuss Außen- und Sicherheitspolitik, also eine höchst passrechte Gelegenheit, sich hervorzutun. Die lässt er sich entgehen, im blassen Licht des Verteidigungsministers ein wenig mitzufunzeln?

Es wäre doch für die OZ und vor allem für Kuli-Uli die Gelegenheit gewesen, seinen Anteil an der Vergabe der Aufträge an die Peene-Werft hervorzuheben, ebenso seine Verdienste um den Erhalt der übrig gebliebenen Bundeswehrstandorte in MV. Er hätte auch seine Meinung zum Bombodrom darlegen können. Will die OZ, will der Lokalchef in Greifswald, ihn nicht mehr kennen?
Oder ist es ganz anders: Will Kuli-Uli untergetaucht nur noch bis zur Bundestagswahl durchhalten und dann pensionieren?

Also nochmals meine Frage:

Wie ist es möglich, dass ein Medium, das von sich behauptet, sie jeden Tag top zu informieren, diesen Mann, der hier zu Hause ist und der sonst gern die OZ als Sprachrohr missbrauchte und sie sich missbrauchen ließ, seit Monaten ungefragt lässt bzw. sich möglicherweise gefallen lässt, dass Kuli-Uli untertaucht und keine Fragen beantwortet?
(Schöner Bandwurmsatz!)

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