17. November 2009

Denn sie können nicht ohne einander

Hier ein Beipiel, das zeigt, die OZ unterlässt es auch online, wichtige Hintergrundinformationen zu liefern:
Obama bei Hu: Zusammenarbeit trotz Differenzen
Es folgt die Wiedergabe diplomatischen Geschwätzes:
Bei seinem ersten Besuch in China vereinbarten Obama und Chinas Staats- und Parteichef Hu Jintao trotz erkennbarer Differenzen in der Wirtschafts- und Menschenrechtspolitik eine «positive, kooperative und umfassende» Beziehung beider Länder. Kooperation und Austausch in allen Feldern sollen intensiviert werden.
Erinnert mich an die Berichterstattung der OZ vor 25 Jahren.
Doch dann:
Hu Jintao warnte die USA vor Protektionismus in der gegenwärtigen globalen Wirtschaftskrise, während sich Obama für offene Märkte und eine flexiblere Wechselkurspolitik Chinas einsetzte. ...
Das wiedergekäute Geschwätz übers Klima schenke ich mir, denn dies ist interessant:
In dem Streit um die aus amerikanischer Sicht unterbewertete chinesische Währung, die Chinas Exporte künstlich verbilligt, gab es kein chinesisches Entgegenkommen. Obama begrüßte nur Äußerungen vor dem Gipfel, dass China in Zukunft und langsam «marktgerechte Wechselkurse» anstrebe. Beide Staaten müssten sich im Ringen um eine Überwindung der wirtschaftlichen Krise anstrengen: die Amerikaner müssten mehr sparen und weniger Schulden machen, in China sei eine Belebung der Binnennachfrage wichtig, so der US-Präsident. ...
Was dahinter steckt, lesen Sie nicht in der OZ, sondern kostenlos hier:

Immerhin hält die Volksrepublik heute 800 Milliarden an amerikanischen Staatsanleihen. Obama mag in Peking noch so oft darum ersuchen, den Renmimbi aufzuwerten, er wird die Erwiderung zu hören bekommen, "sich auf sein eigenes Finanzdefizit zu konzentrieren". Nur ist das chinesische Wachstum auf die amerikanischen Schulden angewiesen, keiner kann ohne den anderen.
So einfach geht das mit dem Hintergrund.

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