1. Oktober 2009

Zweifel angebracht

Wie wenig Wert manche Berichte haben, zeigt sich schon an Schlagzeile und Vorspann dieses Textes:
Zweckverband soll Verkehrskonzept für Usedom umsetzen
Wäre es nicht angebracht gewesen, in Erfahrung zu bringen, warum bisher nichts davon verwirklicht wurde? Vergessensis! Stattdessen im Vorspann:
Zur Umsetzung des Verkehrskonzeptes Usedom/Wollin soll ein Zweckverband gegründet werden. Die Straßen auf der Insel sind an ihrer Auslastungsgrenze warnen Experten.
Hallo, den Zweckverband gibt es noch gar nicht? Und warum muss es ein Zweckverband sein?
Und das, was umzusetzen sein soll, ist, naja, lesen Sie unten selbst.

Wenn das so ist mit der Auslastungsgrenze, gibt es nur zwei Möglichkeiten:
1. Mehr Straßen/Brücken
2. Weniger Autos

Und es betrifft die Insel, nicht die Zufahrten, auf denen sich allerdings die Autos Richtung Insel stauen:
"... Den Hauptanteil des Verkehrs macht der Binnenverkehr aus", sprach Reiter die Mobilität der Einheimischen und Gäste an. Er belegte dies mit kontinuierlichen Messungen über Jahre an zwei Stellen (Bannemin/ B 110) auf Usedom. Während sich im Tourismusgeschäft von 1993 bis 2008 die Zuwächse verfünffacht hätten, sei die Verkehrsentwicklung auf den Bundesstraßen in dieser Zeit konstant geblieben. ...
So soll das Problem gelöst werden:
Lösungen, wie die Reaktivierung der Bahnanbindung über Karnin, Ausbau des Öffentlichen Personennahverkehrs, Lenkung des Straßenverkehrs (Stichwort Telematik) bis hin zu einem attraktiven Radwegenetz oder eine Maut enthalte das Verkehrskonzept.
Abgesehen davon, dass ich die Wirkung der sog. Lösungen bezweifle, ist keine verwirklicht (Warum nur?), um mir das Gegenteil beweisen zu können.

Beinahe hätte ich vergessen, die Schlagzeile in der gedruckten Usedom-Ausgabe zu nennen, denn deren Erfinder hat es verdient:
Verkehrsinfarkt schreit nach einer Insel-Stimme
Stellen Sie sich einen Verkehrsinfarkt vor. Geht nicht? Dann ist es auch nicht möglich, dass er schreit, also auch nicht nach einer Insel-Stimme. Was ist denn eine Insel-Stimme? Genau solch ein Quatsch!

1 Kommentar:

  1. Anonym1.10.09

    Wenn ich das Wortungetüm Zweckverband lese läuten die Alarmglocken. Diese unselige Einrichtung nimmt den Kommunen die Planungshoheit und überläßt irgendwelchen ortsfremden, emotionslosen Planungsbüros diese Hoheitsaufgabe. Welche nicht zu glaubenden Folgen das haben kann für die entmündigten Gemeindevertreter und die betroffenen Bürger ist z. B. in Lubmin (Waldrodung, geplantes Kohlekraftwerk usw.) Realität. Und alles ist dann durch das Kommunalrecht gedeckelt. Was für ein (Un)?!Recht ist das im 21. Hahrhundert

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