... Noch Ende Mai gaben sich alle Beteiligten völlig arglos. „Insolvenz? Davon weiß ich nichts“, sagte ein Werftsprecher noch am Vormittag des 5. Juni am Telefon. Eine halbe Stunde später war die Nachricht von der Pleite im Radio zu hören. Abstreiten und Schönreden waren ständiger Begleiter des Sterbens der Schiffbaubetriebe in ihrer jetzigen Form. ...Das kommt davon, wenn Redakteure sich das Gequake anhören und vervielfältigen, statt zu recherchieren. Solch ein Redakteur belegt, dass die OZ in Sachen Werften keine Informanten hat.
Mit keiner Silbe war von Dezember bis Mai zu hören, wie ernst es um das Unternehmen steht — weder von der Wadan-Chefetage noch von der Schweriner Landesregierung. Die Werften brauchen 180 Millionen Euro aus dem Rettungsschirm des Bundes? Keine Bange, das ist nichts Ernstes. ...
In diesem Fall wurde aber nur die Öffentlichkeit über das Ausmaß einer Tragödie getäuscht. Denn unter der Hand war schon früh zu hören: Das wird verdammt eng!Das Ergebnis: Bevor jemand richtig begriffen hat, was da gerade passiert, sind die Werften weg. ...
Und die Leser erfahren aus dem Kommentar, dass sie Geld für Unfug ausgaben und manch einer wird sich fragen, warum er das auch in Zukunft tun sollte.
Verwalter Odebrecht: Retter oder Plattmacher?
AntwortenLöschenWas soll das denn? Was sich der Schreiber dieses Artikels dabei gedacht?
Ist nicht der Insolvenzverwalter der Allerletzte, der eingeschaltet wird?
Der soll jetzt entweder Retter oder Plattmacher sein?
Lupe, entschuldigen Sie den Ausdruck. Ich weiss, Sie mögen es nicht, aber der Schreiber hat wohl nicht mehr alle Tassen im Schrank oder im Oberstübchen wird es mächtig rissig.
Und wen interessiert es, dass er einen braunen Sommeranzug mit Seidenkrawatte trägt und wer will wissen, dass seine Brille eine "dünne Goldrandbrille" ist (was für ein Ausdruck...).
Weiss der Schreiber nicht, wer die Schuld an diesem Drama trägt?
Das hätte mich interessiert.
Auch wenn ich von den Vorgängen nicht allzu viel Ahnung habe, aber dass der Involvenzverwalter nun mit diesem Trauerspiel absolut nichts zu tun haben kann, ist auch mir klar und dass er auch für die weitere Entwicklung, egal wie sie ausgeht, ob die Werft nun platt gemacht wird oder nicht, keine Verantwortung tragen kann, sollte auch jeder wissen.
Oder was will die OZ hier den Lesern mitteilen?
Hier wird ein Sündenbock gesucht.
Ich lass mich gern korrigieren, sollte ich hier völlig daneben liegen.
Das zweite mal in diesem Jahr, dass ich mal am Wochenende die OZ gekauft habe.
Steht auf seite 3 der Blickpunktseite.
Die OZ weiß nichts zur Werftenpleite, was nicht auch kostenlos im Internet zu lesen ist. Das ist das Dilemma der Zeitung, die sich hier zu Hause wähnt und das jeder mittelmäßig gebildete Leser durchschauen kann.
AntwortenLöschenSelbstverständlich ist es Stimmungsmache, dem Insolvenzverwalter zuzuschieben, nun Retter oder Plattmacher zu werden. Das hat mit Journalismus nichts zu tun, zeigt nur, wie wenig die Autoren wissen, ist, freundlich ausgedrückt, Spekulation, aber keine Nachricht. Dass die Redakteure ihre Tassen beieinander hatten, gestehe ich ihnen ohne Kontrolle zu. Sie haben eben nur wenig Ahnung.
Wenn Sie die Zeitung gekauft haben, können Sie die Fragen an die Autoren des Textes, besser noch an den Chefredakteur, richten.
Ob Sie eine Antwort erhalten, die auch noch befriedigend ausfällt, sei dahingestellt.
Ich wundere mich immer wieder, dass sich zahlende Leser so viel gefallen lassen, ohne die Redaktionen mit Leserbriefen zur Rechenschaft zu ziehen.
Aber auch in diesem Blog sind die Fragen gut aufgehoben, zwar nicht, um beantwortet zu werden, sondern um andere Leser darauf aufmerksam zu machen, wie wertig die Zeitung entgegen der Verlagsmeinung wirklich ist.
Wenn bildlich alle Stränge reißen, gibt es den Ausweg, das Blatt kein drittes Mal zu kaufen.
Lupe, Ihr Kommentar ist mir einfach zu billig, wenn Sie schreiben, die Redakteure haben keine Ahnung.
AntwortenLöschenIch glaube schon, dass die Redakteure Ahnung haben.
Ich glaube eher, die OZ will vertuschen, wieviel Geld hier sinnlos verpulvert wurde, was der Steuerzahler, wie Sie schon geschrieben haben, selbstverständlich wieder ausbügeln soll.
Der Odebrecht wird von den Mitarbeitern ausgepfiffen. Das stand auch in der OZ.
Die sollten mal lieber auf die Landesregierung pfeiffen.
Es ist doch so einfach, einem anderen die Schuld in die Schuhe zu schieben.
Naja, und wer dann noch Anzug und Krawatte und Brille erwähnen muss...Altweibergewäsch oder Waschfrauentratsch.
Es wird hier zu viel von glauben geschrieben, mich eingeschlossen.
AntwortenLöschenWenn es so wäre, dass Redakteure Ahnung durch Informanten hätten und das nicht aufschrieben, sollte die Zeitung ebenso dicht machen, als wenn die Redakteure keine Ahnung hätten. Es kommt auf dasselbe hinaus.
Wozu ist eine Zeitung notwendig und warum sollte für sie Geld ausgegeben werden, wenn Leser kaum etwas anderes in ihr finden als anderswo kostenlosen Inhalt zum Thema, oftmals besser aufbereitet und mit reichlich Hintergrund versehen?
Mir geht es nicht in erster Linie darum zu zeigen, ob Redakteure Ahnung haben oder nicht, sondern darum zu erklären, dass ein Produkt wertlos ist, wenn dessen Inhalt anderswo kostenlos angeboten wird. Im Umkehrschluss: Die OZ würde hochwertig sein, wenn Leser Inhalte kauften, die sie woanders nicht kostenlos erhalten und die für sie so wichtig sind, dass sie dafür Geld ausgeben. Um solch ein Produkt herzustellen, ist es unerlässlich, dass Redakteure Ahnung haben oder sich verschaffen und ihre Erkenntnisse nicht für sich behalten.
Nun gut Lupe, da haben Sie Recht. Eine Zeitung, die ihre Leser mit Halbwahrheiten abspeist, die versucht, die Leser zu manipulieren und eben doch nicht unabhängig informiert, hat keinen Wert.
AntwortenLöschenWäre die OZ meine einzige Informationsquelle, würde ich ziemlich dumm aus der Wäsche gucken.
Zum Glück gibt es das Internet. kann.
Das mit dem Wert bezieht sich vor allem darauf, dass die meisten Themen im Zeitungsmantel im Internet von anderen Medien in oft besserer Qualität und mit mehr oder weniger Hintergrund früher und kostenlos zu lesen sind. Genau dann verliert eine Arbeit ihren Wert, wenn sie früher und kostenlos woanders zu erhalten ist.
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