17. August 2009

Hintergrund: HRE-Skandal

Es bleibt wohl dabei, die Bankenkrise ist für die OZ erledigt. Vor der Bundestagswahl muss Optimistisches her - war übrigens zu DDR-Zeiten vor Wahlen und auch sonst ebenso; daran können sich einige OZ-Redakteure sicher noch erinnern. Sollte dann nach der Wende alles ganz anders werden.

Anderweitig sind jedoch immer neue Texte zu lesen, die u.a. zeigen, wie die Regierenden versagten:

HRE-Skandal
Die Verschleier-Affäre


Vor der staattlichen Übernahme wurden die Höhe des Kreditbedarfs und die drohenden Verluste falsch eingeschätzt. Das Finanzministerium wusste aber vom hohen Kreditbedarf der HRE. ...

Die Nachricht zur Rettung der Finanzwelt vor dem Untergang hätte kaum kürzer ausfallen können: "Eine Konsortialgruppe des deutschen Finanzsektors hat der Hypo Real Estate Holding eine kurz- und mittelfristige Kreditfazilität in ausreichender Höhe zur Verfügung gestellt." Mit diesen dürren Worten in einer Ad-hoc-Mitteilung verkündete der Vorstand des Münchner Bankriesen HRE am 29. September vergangenen Jahres morgens um kurz vor eins nach vielen Stunden teils dramatischer Verhandlungen, dass die drohende Pleite des Geldkonzerns vermeintlich abgewendet war. ...

Doch die Meldung ... war falsch. ...

Dazu diese Anmerkung:

Harald Schumann benennt eine der Ungeheuerlichkeiten: Wir Steuerzahler retten die HRE zugunsten der Gläubiger wie Allianz und Deutsche Bank und letztere beziehen Zinseinkommen auf die Guthaben, die verloren wären, wenn wir als Steuerzahler nicht eingesprungen wären. Das ist unglaublich. Wenn es noch gerecht zuginge, würden sie alle zur Verantwortung gezogen: Asmussen, Weber, Sanio, Steinbrück, der damalige HRE-Vorstand und -Aufsichtsrat, etc. Aber im Filz wärmt man sich gegenseitig.

Hier fundiertes Ausführliches, natürlich kostenlos nachzulesen:

"HRE und kein Ende"

... Ein simpler Blick in den Geschäftsbericht zeigte schon vor einem Jahr, was für ein unaufhaltsames Desaster die HRE vor sich herschob. Sehr schön bereits im September 2008 in "HRX – Da kömmt noch (viel) mehr!" auf Weissgarnix.de aufgearbeitet. Wenn also Blogger mit einem Blick in die Bilanz die Brisanz der Lage erkennen, aber die Verantwortlichen bei Bankenaufsicht und Bundesbank anscheinend nicht, läuft etwas gewaltig schief. Dies ist u.a. auch ein schlagender Beleg für das Versagen der Aufsichtsorgane - vor wie auch während der Finanzkrise. ...

Und auch dies wissen Sie nicht aus der OZ:

Die HRE kann auf einen Liquiditätsrahmen der SoFFin und auf einen nur geringen Teil vom Konsortiums der Finanzwirtschaft in Höhe von 98,9 Mrd. Euro zurückgreifen. Per 30. Juni waren 80 Mrd. Euro an Liquiditätshilfen zur Refinanzierung der vergebenen Kredite in Anspruch genommen worden! ...

Fordern Sie doch mal die OZ-Wirtschaftsweisen auf nachzufragen, wie das weitergehen soll, wenn die 19 Mrd Euro in ein paar Monaten auch verplempert sind, denn jetzt kommt bildlich der Hammer. Doch auch das hat OZ-Leser nichts anzugehen (sind wohl keine Steuerzahler):

Weiterhin wird die HRE wohl Verluste erwirtschaften, aber sie hat vor allem ein Refinanzierungsproblem. Im laufenden Quartal müssen insgesamt 121 Mrd. Euro an Verbindlichkeiten refinanziert werden!

Passrecht dazu diese Aufstellung:

HRE-Gläubiger - wer unser Geld bekommt (undankbares Pack)

Damit wir nicht vergessen, wen wir mit der HRE-Schuldenverstaatlichung vor dem Bankrott gerettet haben, hier die Liste der 19 Top-Profiteure ...

Sie können ja mal nachlesen, ob Sie als Profiteur dabei sind.

1 Kommentar:

  1. Anonym20.8.09

    Was wäre denn passiert, diese Banken und Versicherungsgesellschaften hätten keinen Cent bekommen?

    41,236 Milliarden Euro - einfach mal so weg!

    Sollte das Geld nicht dazu da sein, dass die Wirtschaft nicht zusammen bricht und sollte das Geld nicht dafür da sein, dass die Banken Kredite vergeben können?

    Und bekommen die Banken nicht Geld von der EZB zu unglaublich günstigen Konditionen?

    Und warum haben es Firmen, besonders die des Mittelstandes so schwer, überhaupt Kredite zu bekommen?

    Und warum gab es keine Möglichkeit von der Bundesregierung diese 41,236 Milliarden Euro auf anderem Weg an Firmen auszureichen, damit die Wirtschaft nicht zusammenbricht, ohne über die Banken zu gehen?

    Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg.

    Betrug am gesamten Volk in Deutschland.

    Etwas anderes fällt mir dazu nicht ein.

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