17. August 2009

Kommentar zum Kommentar

Die OZ kommentierte die Ankündigung der Post AG so, bis 2011 die verbliebenen 475 eigenen Filialen zu schließen:
Post schließt ihre Filialen
Kunden haben entschieden
... und schwadronierte über die sog. Geiz-Ist-Geil-Mentalität.
Das mit den entscheidenden Kunden mag dem Kommentator so vorkommen, stimmt aber nicht, denn entschieden hat der Postvorstand. Die Kunden haben sich da nicht einzumischen.
Jaaa, als die Post noch Staatsunternehmen war! Doch auch damals schon hatten die Kunden nichts zu entscheiden. Statt den Kommentar in der OZ (für den Sie Geld ausgeben mussten) mit dem Credo: Ihr Kunden habt es ja so gewollt! zu lesen, empfehle ich dies, kostenlos:

Das Ende der Post?

Die absurde Ankündigung der Deutschen Post AG, bis 2011 die verbliebenen 475 eigenen Filialen aufzugeben, lohnt einen Blick in die Privatisierungsdebatten des Deutschen Bundestags im Jahre 1994.
Der Gesetzgeber hat sich 1994 kaum Gedanken über die Zukunft der Infrastruktur gemacht - sie war ja auch noch da!

... Die Politik hat einstmals teils im Kundeninteresse und Allgemeinwohl zu Recht als ineffizient angesehene Strukturen der Deutschen Bundespost durch von ausschließlichem Profitinteresse von Topmanagern und "Investoren" im Sinne von Kundeninteresse und Allgemeinwohl gleichermassen ineffiziente private, monopolähnliche Strukturen ersetzt. ... Diese dienen nur noch individueller Selbstbereicherung und der Ausplünderung der Allgemeinheit. Das kann so nicht bleiben. Der nächste Bundestag wird handeln müssen, soll eine Postversorgung für jedermann sichergestellt bleiben.

Vergisses!

Und konsequenterweise muss auch die ideologische Politik von EU und GATT bzw. WTO, die dies so ermöglicht, geändert werden. Übrigens: Weder die Franzosen, noch die USA(!) haben ihre Post je privatisiert.
Hervorhebung von mir.

So etwas im Hochwertblatt? Unmöglich!

2 Kommentare:

  1. Manfred Peters17.8.09

    Die andere Seite der Medaille:

    Deutsche Post will nur noch Mindestlohn zahlen
    ... DÜSSELDORF. Künftig will die Deutsche Post neuen Mitarbeitern in der Briefsparte nur noch den Mindestlohn bezahlen. Die Einstiegslöhne sollen sich am Mindestlohn von neun Euro (Ost) bzw. 9,80 Euro (West) für Zusteller und acht (Ost) bzw. 8,40 Euro (West) die Stunde für sonstige Beschäftigte orientieren, wie ein Sprecher des Unternehmens bestätigte. Bislang zahlt die Post Einstiegslöhne von bis zu knapp 11 Euro einheitlich für Ost- und Westdeutschland. Gleichzeitig will Post-Chef Frank Appel die wöchentliche Arbeitszeit ohne Lohnausgleich von derzeit 38,5 Stunden auf 40 Stunden erhöhen und die tariflich vereinbarte Lohnerhöhung zum 1. Dezember verschieben. ...
    Der ganze Bericht ist zu finden unter: http://isht.comdirect.de/html/detail/main.html?sSym=DPW.ETR
    und dann "News" anklicken.

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  2. Der Post muss es sehrsehr dreckig gehen.

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