24. Juli 2009

Danksagung

Es ist also doch nicht so, dass die OZ nicht berichtet, was in diesem Land wirklich los ist. Ab und zu klappt es, sogar mit der Titelgeschichte - wenn die OZ bildlich zum wirklichen Leben getragen wird, wie hier von der Arge Stralsund, die wohl die OZ auf des Verfahren aufmerksam machte:
Sittenwidrig: Wirt zahlt 1,41 Euro die Stunde
Weil er einer Angestellten Stundenlöhne von 1,41 bis 2,32 Euro zahlte, musste sich gestern der Betreiber der "Broilerbar" in Stralsund vor dem Arbeitsgericht verantworten. ... Der Wirt willigte ein, 825 Euro in zwölf Raten an die für Hartz-IV-Empfänger zuständige Arge Stralsund zu zahlen. Diese hatte das Verfahren gegen den Restaurant-Betreiber angestrengt, da sie der Angestellten wegen des Niedrigstlohns ergänzende Hartz-IV-Leistungen hatte zahlen müssen. ...
Im Kommentar war zu lesen:
Dumpinglöhne in Gastronomie
Beschämend
Peinlicher geht's kaum: Das Land ist voller Urlauber, Mecklenburg-Vorpommern feiert sich als Hochburg des Tourismus. Da stehen mitten in der Hauptsaison in Stralsund Restaurantbesitzer vor Gericht, weil sie ihre Mitarbeiter mit Dumpinglöhnen abspeisen. Auf die Gäste macht das mit Sicherheit einen schlechten Eindruck. ...
Das sind Sorgen! Die möchten die Hungerlöhner im Land auch haben, wenn sie damit ihre tatsächlichen Sorgen loswürden. Sollten Arge und Gerichte zukünftig darauf achten, dass solche Verhandlungen nur außerhalb der Hochsaison geführt werden?

Peinlich müsste es den angeblich Hochwertiges Produzierenden sein, dass dieses Thema wieder nicht durch aktives Herangehen und wenn überhaupt, dann viel zu selten öffentlich gemacht wird, wie die vielen anderen Themen, die das wirkliche Leben in MV bietet.

Es ist auch bezeichnend, dass die Arge klagt und nicht die hochgradig Ausgebeuteten, zu denen indirekt auch die Steuerzahler gehören, denn sie zahlen das Alg 2 (nicht das Hartz 4), Geld, das der Hochgradausbeuter spart - auch kein Thema für die OZ.

Aber ich bin schon dankbar, dass mal wieder so umfangreich über das Thema berichtet wurde.

4 Kommentare:

  1. Anonym25.7.09

    Habe ich nicht kürzlich gelesen, dass im Bundestag die Beschäftigten der Reinigungsfirma auch nur um die 2,00 € Stundenlohn bekommen? Wie der Herr so das Gescherr.
    Unsere Obrigkeit lebt doch Sittenwidrigkeit vor. Mich wundert gar nichts mehr in dieser von oben verdorbenen Gesellschaft.

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  2. Anonym1.8.09

    "Habe ich nicht kürzlich gelesen, dass im Bundestag die Beschäftigten der Reinigungsfirma auch nur um die 2,00 € Stundenlohn bekommen?"

    Ob Sie das gelesen haben, kann ich natürlich nicht beurteilen. Jedenfalls ist es so, dass die Dienstleistungen wie eben Putzen nicht durch beim Bundestag angestellte Personen erfolgt. Das ist alles an Unternehmen ausgegliedert. Insofern ist es gut vorstellbar, dass die Löhne dementsprechend auf demselben niedrigen Nievau sind wie anderswo oft auch.

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  3. Anonym2.8.09

    Ich muss mich korrigieren. Der Stundenlohn beträgt um die 3,50 € für die Mitarbeiter der Reinigungsfirma im Bundestag.

    Dass die Abgeordneten im Bundestag und die Mitarbeiter dieser Behörde nicht selbst reinigen versteht sich von selbst.

    Kann man aber von dieser Behörde nicht eine Vorbildwirkung gegen sittenwidrige Bezahlung erwarten?

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  4. Anonym2.8.09

    Nun habe ich im Spiegel noch einmal nachgelesen, was auch hier im Blog steht. Ich muss mich auch hier noch einmal korrigieren.
    Die Mitarbeiter der Gebäudereinigung B+K, die als Zimmermädchen in Hotels arbeiten, erhalten einen Stundenlohn von 3,56 €.
    Diese Firma säubert mit ihren Angestellten die Räumlichkeiten des Bundestages. Sei zu hoffen, dass diese Mitarbeiter etwas mehr verdienen. Also nicht, wie erst von mir behauptet, die Mitarbeiter, die den Bundestag reinigen, verdienen so wenig. Das war nicht in diesem Bericht zu lesen, wieviel die Renigungskräfte erhalten.
    Die Zimmermädchen könnten ihr Gehalt ja mit dem Flaschenpfand aufbessern, war zu lesen.

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