Tarife: 3,5 Prozent mehr Lohn in MV
Die Einkommen im Osten steigen. ...Wer nicht weiter liest, hat sich nach der seltsamen Schlagzeile und der journalistisch verkürzten Verknappung falsch informiert, denn das gilt nur für die nach Tarif Entlohnten:
Nach Berechnungen der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung (Düsseldorf) erhalten Beschäftigte, die nach Tarif bezahlt werden, in den neuen Bundesländern im Schnitt 3,5 Prozent mehr Lohn oder Gehalt. ...
Zudem kommt hierzulande nur knapp die Hälfte aller Arbeitnehmer in den Genuss entsprechender Tariferhöhungen. ...Noch nicht einmal jeder zweite Arbeitende erhält die 3,5%, nicht zu vergessen: brutto und vor Inflation. Wie haben sich die Bruttolöhne der anderen Hälfte verändert?
Hätte der Autor nachgeschaut, wie sich die Einkommen und die Preise in D und in MV seit der Wende entwickelt haben, wäre den Lesern der versteckte Jubel erspart geblieben. Vor allem hätte er den Lesern die Entwicklung gezeigt.
Allein im Jahr 2008 lagen die Bruttoverdienste im Produzierenden Gewerbe und Dienstleistungsbereich 2,3% über denen des Jahres 2007, bei einer Teuerungsrate von etwa 3,4 Prozent. Das hätte der Autor für meinetwegen 15 Jahre machen können und hätte herausgefunden, wie arm dran die Arbeitenden in MV sind.
Auch hat der Autor die Lage der nichttariflich Arbeitenden ausgeblendet. Schließlich stand ja erst gestern in der OZ, dass die Menschen in MV die geringste Kaufkraft haben (Aber vielleicht die größte Kauflaune? Wenn ja, warum wohl?), dass MV das Armenhaus Ds ist. Da musste den Lesern schnell wieder ein Jubel untergejubelt werden.
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