14. Mai 2009

Bad Banks: zwei Ergänzungen

Noch etwas indirekt zu Bad Banks, seit Tagen im Netz:

Zu den bizarren Konsequenzen dieser Krise gehört, dass die Oberschicht ihre Gewinne noch maximiert

... Wie könnten die Banken also die Verluste aus ihren Schrottpapieren kompensieren? Weltweit bieten sich derzeit drei Strategien an - und keine ist besonders erfreulich für den Steuerzahler und Normalbürger.

Erstens: Der Staat wird zum besten Spekulationsobjekt der Banken. So hat die Deutsche Bank einen großen Teil ihres Gewinn im ersten Quartal damit erwirtschaftet, dass sie mit jenen Staatsanleihen gehandelt hat, die nötig wurden, um die Bankenrettung und die Konjunkturprogramme zu finanzieren.

Zweitens: Der Privatkunde wird ausgeplündert. Die Banken locken mit "Gewinnsparen", doch tatsächlich werden den Laien renditeschwache Produkte angedreht - für die sie aber hohe Provisionen zahlen dürfen.

Drittens: Die Banken setzen wieder auf Risiko. Denn aus dieser Finanzkrise können sie die Gewissheit mitnehmen, dass sie auch beim nächsten Crash gerettet werden. Zudem gehört es zu den bizarren Konsequenzen dieser Krise, dass die Banken durch Fusionen noch größer geworden sind - und damit erst recht "too big to fail".

Am wahrscheinlichsten aber ist, dass die Bürger schließlich doch für die Schrottpapiere zahlen müssen. Die Bad Banks der Bundesregierung sind nur ein komplizierter Umweg, um zu verschleiern, was weltweit den Kern dieser Finanzkrise ausmacht: Die Gewinne werden privatisiert und die Verluste sozialisiert. ...

Der WDR berichtete schon vorgestern:

Risiken für Steuerzahler

... Auf dem umjubelten G20-Gipfel fiel just diese Risikoüberwachung unter den Tisch. Professor Jan-Pieter Krahnen glaubt, dass hier doch das Eigeninteresse der weltweit konkurrierenden Finanzplätze die Oberhand gewonnen hat. Auch wenn die in der Risk-Map gesammelten Daten nur einer globalen Aufsichtsbehörde bekannt wären und nicht veröffentlicht würden, fürchten Politik und Bankenwirtschaft wohl, dass selbst dieses Mindestmaß an Transparenz eventuelle Standortvorteile der jeweiligen Handelsplätze mindern könnte.

So wurde im Zuge der Bankenkrise eher das Verstecken und Tarnen von Risiken vorangetrieben, die versprochene Transparenz und Kontrolle blieb bislang weitgehend auf der Strecke. Und wenn trotz Bilanztricks und Bad Banks am Ende die Banken doch kollabieren, haften letztlich eben die Steuerzahler.

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